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Artikel „Hoche, Johann Gottfried“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoche,_Johann_Gottfried&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 07:28 Uhr UTC)
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Hoche: Johann Gottfried H., Historiker und Theologe, 1762–1836. Er wurde als der Sohn eines Gutspächters in Gratzungen in der Grafschaft Hohenstein am 25. September 1762 (nicht 24. August 1763) geboren, erhielt seine Schulbildung auf der Stadtschule in Elrich am Harz und 1778–1785 auf dem Gymnasium in Wolfenbüttel, studirte sodann in Halle Theologie und Geschichte, war auch Famulus bei Semler und Nösselt. Nachdem der Plan, sich als Docent der Geschichte zu habilitiren, an äußeren Umständen gescheitert war, lebte er eine Zeitlang mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt in Halberstadt, war auch zeitweise Hofmeister bei einem Freiherrn von der Horst in der Nähe von Minden und wurde 1799 Prediger in dem Dorfe Rödinghausen bei Minden. Von hier aus unternahm er u. a. seine Reise in das Saterland. Im J. 1800 wurde er nach Gröningen bei Halberstadt als zweiter Geistlicher berufen, daselbst bereits 1805 zum Oberprediger und Superintendenten befördert und bald darauf, unter Beibehaltung dieses Amtes, zum Rath im Consistorium in Halberstadt ernannt. Dieses letztere Amt verwaltete er bis zur Auflösung des Halberstädter Consistoriums 1816, lehnte aber damals eine Uebersiedelung nach Magdeburg ab und blieb bis an seinen Tod in Gröningen. Er starb daselbst am 2. Mai 1836. H. war nach verschiedenen Seiten hin schriftstellerisch thätig; am verdienstlichsten sind seine historischen Arbeiten, namentlich die „Vollständige Geschichte der Grafschaft Hohenstein“, 1798, welche noch jetzt in verdienter Werthschätzung steht. Mit besonderer Vorliebe beschäftigte er sich mit der Geschichte der Niederlande: 1791 erschien seine „Historische Untersuchung über die niederländischen Colonien in Niederdeutschland“, 1796 seine „Geschichte der Statthalterschaft in den Niederlanden“, 1800 seine von trefflicher Beobachtungsgabe zeugende und sehr anziehend erzählte „Reise in das Saterland, Ostfriesland und Gröningen“. Aus der großen Zahl theologischer Gelegenheitsschriften ist hervorzuheben das s. Z. großes Aufsehen erregende Schriftchen „Geschichte des päpstlichen Jubeljahres“, 1825, welches auf den Index librorum prohibitorum gesetzt wurde. Auch in Romanen hat H. sich mehrfach versucht (bekannt ist vornehmlich seine „Wertheriade“: „Des Amtmanns Tochter von Lüde“, 1797), dauernden Werth haben diese Schöpfungen aber nicht.

Neuer Nekrolog der Deutschen XIV, 2. 1838.