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Artikel „Hirt, Johann Friedrich“ von Gustav Moritz Redslob in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 481–482, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hirt,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 01:40 Uhr UTC)
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Hirt: Johann Friedrich H., evangelischer Theologe und Orientalist, geboren am 14. August 1719 zu Apolda in Sachsen-Weimar, † am 29. Juli 1783. Da er schon bei dem ersten häuslichen Unterricht nicht gewöhnliche Fähigkeiten zeigte, wurde er zum Studiren bestimmt. Er bezog also 1734 das Gymnasium zu Weimar und 1738 die Universität Jena, wo er neben seinem Hauptstudium, der Theologie, auch den philosophischen und philologischen Disciplinen oblag und namentlich die Aneignung der semitischen Dialekte nicht verabsäumte. Nach beendigtem vierjährigen Studium verließ er Jena auf einige Zeit, kehrte aber 1744 dorthin zurück, erwarb im folgenden Jahre die venia legendi und begann mit philosophischen und philologischen Vorlesungen. 1747 erlangte er die Magisterwürde und wurde in demselben Jahre Adjunct der philosophischen Facultät. Diese Stellung vertauschte er 1748 mit dem Conrectorat des Gymnasiums zu Weimar, kehrte jedoch 1758 zum akademischen Beruf zurück durch Uebernahme einer außerordentlichen Professur der Philosophie zu Jena; auch wurde ihm die theologische Doctorwürde ertheilt. 1761 erfolgte seine Ernennung zum Superintendenten, Oberpfarrer und Sachsen-Weimarischen Consistorialrath, 1769 aber zum Professor der Theologie daselbst. Von Jena 1775 nach Wittenberg berufen, entwickelte er hier eine umfangreiche Thätigkeit als erster Professor der Theologie, Beisitzer des dortigen kursächsischen Consistoriums, Pastor der Stadt- und Marienkirche und Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises, bis der Tod ihn ereilte. Seine zahlreichen Schriften (vollständig bei Meusel, Lex.) behandeln zum größten Theil die Exegese, namentlich des alten Testaments, die hebräische Grammatik und Alterthumskunde und andere semitische Sprachen; sie förderten diese Wissenschaften wohl in manchen Stücken, waren [482] aber nicht von nachhaltiger Bedeutung. Auf sprachlichem Gebiet war er noch zu sehr von Danz abhängig, dessen einst herrschender, zwar streng geregelter aber weder einen weiten Gesichtskreis noch eine tiefere Auffassung offenbarender Methode er einseitig folgte. Die hauptsächlichsten Schriften sind: „Biblia Hebraea analytica“. 1753. ed. 2. 1769. „Bibliorum analyticorum pars chaldaica“. 1757. „Einleitung in die hebräische Abtheilungskunst der heiligen Schrift“. 1762. „Vollständige Erklärung der Sprüche Salomon’s“. 1768. „Institutiones Arabicae linguae“. 1770. „Syntagma observationum philologico-criticarum ad linguam sacram Veteris Testamenti pertinentium“. 1771. „Orientalische und exegetische Bibliothek“. Th. 1–8. 1772–76. Fortges. u. d. T.: „Wittenbergische orientalische und exegetische Bibliothek“. Th. 1–4. 1776–79. „Anthologia Arabica.“ 1773.

Vgl. Neues gelehrtes Europa. XXI, 1481. Meusel, Lex.