ADB:Hipp, Karl Friedrich
[1] (Herzogth. Wirtemberg) als Sohn eines Pfarrers geboren. Nachdem er zuerst eine Schule in Bern besucht, erhielt er seine weitere Bildung auf der Karlsschule in Stuttgart und dem evangelisch-theologischen Seminar in Maulbronn, zuletzt auf der Universität in Tübingen, wo er vorwiegend Mathematik und Physik studirte. Nach einigen Jahren wurde er hier Repetent und las als solcher über empirische Psychologie; 1784 wurde er Mag. philosophiae. 1786 zum Präceptor an der Lateinschule in Wildbad ernannt, gab er diese Stelle bereits 1787 auf, um nach England zu gehen, kam aber nur bis Hamburg, wo er von Ostern 1788 an in verschiedenen Anstalten unterrichtete. Später übernahm er selbst die Leitung eines Privatinstituts. In dieser Stellung lernte ihn Gurlitt kennen und zog ihn zunächst zur Vertretung im J. 1803 an das Johanneum und das akademische Gymnasium; 1805 wurde er definitiv zum Professor der Mathematik an diesen Anstalten ernannt. In dieser Stellung hat er unter allgemeiner verdienter Anerkennung bis Ostern 1836 gewirkt; in ehrenvollen Ruhestand versetzt, starb er in Hamburg am 6. Septbr. 1838. H. war ein vorzüglicher Lehrer von umfassender mathematischer, wie philologischer Bildung; von seinen zahlreichen Schriften fanden namenlich die noch in den achtziger Jahren des vorigen Jahrh. ohne genauere Zeitbestimmung erschienenen Arbeiten: „Narrationes Josephi aliorumque scriptorum de bello iudaico inter se comparatae“; „De vi et praestantia analytices Veterum“; „Demonstratio de Algebrae usu“; „Geometrica resolutio problematum in Newtoni Arithmetica algebraice resolutorum“ u. A. Anerkennung; später schrieb er nur eine größere Zahl von Hamburger Programm-Abhandlungen und – in einem überaus gewandten Latein – die ihm als Professor Gymnasii obliegenden Memoriae für Hamburger Senatoren und andere Notablen.
Hipp: Karl Friedrich H., 1763–1838, Mathematiker, Philologe und Schulmann, wurde am 23. April 1763 in Waldangelloch im Zaberngau- Kraft im Progr. d. Hamb. Johanneums, 1839.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 463. Z. 21 v. o.: „im Zaberngau“ ist zu streichen. [Bd. 15, S. 795]