ADB:Hermann von Hermannsdorf, Johann

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Artikel „Hermann von Hermannsdorf, Johann“ von Oscar Criste in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 232–233, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hermann_von_Hermannsdorf,_Johann&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:01 Uhr UTC)
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Hermann: Johann H. von Hermannsdorf, k. k. Hauptmann, geboren in Prag am 30. November 1781 als Sohn eines kaiserlichen Gubernialrathes, trat nach Absolvirung der Genieakademie am 16. September 1799 als Cadet in das Geniecorps, in welchem er am 14. October 1800 zum Oberlieutenant, am 1. Juli 1805 zum Hauptmann zweiter, am 25. Januar 1809 zum Hauptmann erster Classe befördert wurde. Nach dem Rückzuge des Erzherzogs Johann aus Italien meldete er sich freiwillig, so wie Hauptmann Hensel (s. o. S. 205) zur Vertheidigung des wichtigen Forts Predil. Er verfügte [233] über 4 Officiere und 218 Mann des Szluiner Grenzinfanterieregiments und 35 Artilleristen mit zehn Geschützen. Die Aufforderung der Franzosen zur Uebergabe lehnte H. ab und auch der Fall von Malborghet und die Vorführung österreichischer Gefangenen, die ihm den grauenvollen Untergang der Besatzung jenes Forts zu schildern hatten, erschütterten den Entschluß Hermann’s nicht. Der Angriff der Franzosen, der schon seit dem 15. Abends bis 18. Morgens ununterbrochen stattgefunden hatte, wurde nun mit aller Kraft fortgesetzt. Die ganze Division Serras wurde zum Sturm herangezogen und schon verzweifelten die Gegner an der Möglichkeit das Fort zu nehmen, als eine Haubitzgranate im Holzwerk des Blockhauses zündete. Der Brand, von einem heftigen Wind genährt, griff immer weiter um sich. Schon drohte das Feuer die Pulverkammer zu ergreifen, und nun versuchte Hauptmann H. einen Ausfall. Im Handgemenge wiederholt verwundet, bricht er endlich zusammen und wird von feindlichen Bajonetten durchbohrt. Fast seine ganze Heldenschar fällt mit ihm, nur einzelne Verwundete, die nach der Einnahme des Forts unter den Todten hervorgezogen wurden, geriethen in Kriegsgefangenschaft. Ein Denkmal an jener Stelle, wo einst das Blockhaus stand, gibt Kunde von dem Heldentod des Hauptmann H. und seiner Braven.

Wurzbach, Biogr. Lexikon. – Krones, Die Erstürmung d. beiden Blockhäuser Malborghet u. Predil durch d. Franzosen i. J. 1809. – (Hartwig) Malborghetto u. Predil. – Teuffenbach, Vaterländisches Ehrenbuch II.