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Artikel „Hensel, Friedrich“ von Oscar Criste in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 205–206, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hensel,_Friedrich&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:44 Uhr UTC)
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Hensel: Friedrich H., k. k. Hauptmann, geboren am 13. August 1781 zu Kronstadt in Siebenbürgen, erhielt seine militärische Ausbildung in der Genieakademie in Wien, die er 1801 als Cadet verließ. Am 1. September 1802 zum Oberlieutenant, am 1. Januar 1807 zum Hauptmann im Geniecorpes befördert, arbeitete H. bei Beginn des Krieges von 1809 an den Befestigungen in Kärnten. Als Erzherzog Johann Anfang Mai den Rückzug antrat und gegen Mitte des Monats die Befehle zur Vertheidigung der Stellung von Tarvis eintrafen, meldete sich Hauptmann H. freiwillig zur Vertheidigung des wichtigen Sperrpunktes Malborghet. Als Besatzung des Forts, das aus zwei mit Brustwehren umgebenen Blockhäusern bestand, erhielt H. 7 Officiere, 200 Füsiliere und 50 Schützen vom Oguliner Grenzinfanterieregimente, 1 Officier und 8 Mann vom Mineurcorps und 24 Artilleristen mit 10 Geschützen unter Oberfeuerwerker Rauch. Am 14. Mai besetzte der Vortrab der französischen Armee unter Vicekönig Eugen den Markt Malborghet, in der folgenden Nacht begann der erste Angriff, der jedoch mit bedeutendem Verluste auf Seite der Franzosen zurückgewiesen wurde. Nachdem diese am 15. das Fort recognoscirt und in der Nacht eine Batterie errichtet hatten, begann am 16. Morgens der Sturm, jedoch ohne Erfolg. Eine Aufforderung zur Uebergabe lehnte Hauptmann H. entschieden ab, ein neuerlicher Sturm wurde zurückgeschlagen, ein Versuch das Fort bei Nacht durch Ueberfall zu nehmen, mißglückte. Inzwischen hatten die Franzosen zwei neue Batterien errichtet, unter deren Schutz am Morgen des 17. ein neuer Sturm unternommen wurde. Indessen rückte auch eine, während der Nacht zur Umgehung des Forts entsendete Colonne vor, so daß Malborghet von allen Seiten umzingelt war. Wüthend drangen die durch Branntwein berauschten Franzosen vorwärts; zwei Mal wurden sie zurückgeworfen, aber die Generale, ergrimmt über den Widerstand und besorgt wegen der enormen Verluste, die sie nur durch das Gelingen der Unternehmung rechtfertigen konnten, ordneten einen dritten Sturm an. Schon war es einzelnen Soldaten gelungen, zunächst an die Palisaden zu kommen und sie einzuhauen, und nun sank Hauptmann H. von einer Kugel verwundet zusammen. Mit seinem Falle hörte auch die geordnete Vertheidigung auf, die Franzosen drangen in das Fort und metzelten [206] Alles nieder, was ihnen in den Weg trat. Außer Hauptmann H. waren in dem Kampfe 3 Officiere, 75 Mann gefallen, der Rest, mit Ausnahme Weniger, denen es gelang zu entkommen, fiel in Kriegsgefangenschaft. Kaiser Ferdinand hat die heldenmüthigen Vertheidiger von Malborghet durch ein Denkmal geehrt, das sich rechts der Straße am Fuße jenes Felsens, wo einst das Blockhaus stand, erhebt.

Wurzbach, Biogr. Lexikon. – Krones, Die Erstürmung d. beiden Blockhäuser Malborghet u. Predil durch die Franzosen im J. 1809. – (Hartwig) Malberghetto und Predil. – Teuffenbach, Vaterländ. Ehrenbuch II.