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Artikel „Henke, Wilhelm“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 187–188, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Henke,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:43 Uhr UTC)
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Henke: Philipp Jacob Wilhelm H., Anatom, als Sohn des Kirchenhistorikers Ernst Ludwig Theodor H. geboren zu Jena am 19. Juni 1834 und gestorben als ordentlicher Professor der Anatomie in Tübingen am 17. Mai 1896, studirte in Marburg, Göttingen und Berlin, erlangte 1857 die Doctorwürde in Marburg, war zunächst Assistent beim berühmten Ophthalmo-Physiologen Donders in Utrecht, erlangte hierauf die Stellung als anatomischer Prosector in Marburg, habilitirte sich 1858 als Privatdocent daselbst und war successive seit 1864 Professor e. o., seit 1865 ordentlicher Professor und Director der Anatomie in Rostock, seit 1872 in Prag und von 1875 bis zu seinem Lebensende in Tübingen; doch hatte er allerdings etwa ein Jahr vor seinem Tode aus Gesundheitsrücksichten wissenschaftliche und Lehrthätigkeit aufgeben müssen. Die wichtigsten von Henke’s zahlreichen, lediglich die Anatomie (incl. der topogr. u. Künstleranat.) betreffenden litterarischen Arbeiten sind betitelt: „Handbuch der Anatomie und Mechanik der Gelenke“ (Leipzig 1863); „Topographische Anatomie des Menschen“ (Atlas und Lehrbuch, Berlin 1879 bis 1883); „Die Menschen des Michel Angelo im Vergleich mit der Antike“ (Rostock 1871); „Anatomie des Kindesalters“ (in Gerhardt’s Handbuch der Kinderkrankheiten); „Beiträge zur Anatomie des Menschen in Beziehung auf Bewegung“; „Construction der Lage des Herzens in der Leiche aus einer Serie von Horizontalschnitten“; „Die Gruppe des Laokoon“; „Der Typus des germanischen Menschen im deutschen Volke“. Einige der auf Kunstwissenschaft und Künstleranatomie bezüglichen kleineren Abhandlungen gab er gesammelt [188] heraus unter dem Titel „Vorträge über Plastik, Mimik und Drama“ (1892). Auch rührt von ihm eine Denkschrift auf seinen großen Specialcollegen Jacob Henle her.

Biogr. Lexikon, hrsg. von A. Hirsch und E. Gurlt III, 151.