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Artikel „Hasse, Traugott Lebrecht“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 759–760, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hasse,_Traugott&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:14 Uhr UTC)
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Hasse: Traugott Lebrecht H., ein als Praktiker angesehener und als Schriftsteller geschätzter Hüttenmann, geboren am 8. Februar 1775 zu Bockwitz bei Elsterwerda, gestorben am 17. Juni 1853 zu Dresden, erhielt nach Vollendung seiner montanistischen Studien schon frühzeitig, erst 20 Jahre alt, eine erste Verwendung als Maschinenconducteur auf der gräflich Einsiedel’schen Eisenhütte Lauchhammer bei Mückenberg, Regierungsbezirk Merseburg, wo er vier Jahre thätig war. Er nahm dann eine Stelle als Factor bei der Eisenhütten- und Bergwerksverwaltung „Rothe Hütte“ bei Elbingerode in Hannover an. Aus dieser Zeit stammt sein erster schriftstellerischer Versuch: „Grundlinien der Eisenhüttenkunde“, Leipzig 1801, ein Werk, das vielfach Anerkennung fand. [760] Mit J. L. Jordan gemeinschaftlich gab er dann heraus: „Magazin der Eisen-, Berg- und Hüttenkunde“, 1806–08. Im J. 1810 wurde H. als Oberfactor an die fiscalische Eisenhütte zu Wolfsgrün berufen, wo er bis 1816 praktisch thätig war. 1816 zum Zehntner und Hammerinspector zu Schneeberg befördert, wirkte H. hier bis zu seiner 1845 erfolgten Ruhestandsversetzung. Seine schriftstellerische Thätigkeit setzte H. 1820 mit der Uebersetzung des Hassenfratz’schen Werkes: „La Siderotechnic“ unter dem Titel: „Das Wichtigste aus der Eisenhüttenkunde“, mit Anmerkungen, 2 Bde., und in der Schrift: „Ueber Wasserleitungsröhren von Gußeisen“, 1820, fort. Nach einer langen Ruhezeit widmete er eine kleine Schrift: „Die Eisenerzeugung Deutschlands aus dem Gesichtspunkte der Staatswirthschaft“, 1836, dem größeren Publicum. Eine gleichfalls staatswirthschaftliche Schrift folgte 1850 unter dem Titel: „Schutzzoll für die Eisenerzeugung Deutschlands ist für alle aus deutschem Eisen und Stahl gefertigten Waaren aus staats- und volkswirthschaftlichen Gründen dringend nöthig“, worin er mit gewichtigen Gründen das Freihandelssystem bekämpfte. Eine Denkschrift „Zur Erinnerung an die Verdienste Werner’s“ (1848) hatte H. in pietätvoller Erinnerung kurz vor seinem Tode dem großen Meister gewidmet.

Meusel, Gel. Teutschland, II. 65. Poggendorff, Biogr. litt. Handw., I. Leonhard, Propädeutik d. Min., 290.