Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hahn, Karl Friedrich Ludwig von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 371, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hahn,_Karl_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 19:27 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hahn, Karl Graf von
Band 10 (1879), S. 371 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Friedrich Ludwig von Hahn in der Wikipedia
Karl Friedrich Ludwig von Hahn in Wikidata
GND-Nummer 136830528
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|371|371|Hahn, Karl Friedrich Ludwig von|Bernhard von Poten|ADB:Hahn, Karl Friedrich von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136830528}}    

Hahn: Karl Friedrich Ludwig v. H., preußischer General der Infanterie und Generalinspecteur der Artillerie, am 8. December 1795 als der Sohn eines Artilleriehauptmanns zu Breslau geboren, trat am 1. Februar 1809 bei der 1. schlesischen Artilleriebrigade in Dienst und wurde im November 1811 Officier. Die Befreiungskriege riefen den mittellosen Lieutenant aus einem entsagungsvollen Garnison- in ein wechselvolles Kriegsleben, welches ihm in vielseitigen Verwendungen mit Eifer gesuchte und mit Geschick benutzte Gelegenheit zur Auszeichnung bot. Nach vorzüglich bestandener Prüfung schon 1817 zum Hauptmann befördert, kam er in demselben Jahre in die Umgebung des Chefs seiner Waffe, des Prinzen August von Preußen, in dessen Nähe er bis zu dem 1843 erfolgten Tode des Prinzen in verschiedenen von Zeit zu Zeit durch Dienstleistungen bei der Truppe unterbrochenen Stellungen, zuletzt als Chef des Generalstabes, blieb. Die Bewegungen des J. 1848 und der folgenden beriefen ihn zu einer anderen Thätigkeit: 1848 fungirte er, allerdings erst nach Abschluß der kriegerischen Periode, als Generalstabschef beim General v. Wrangel in Schleswig und rückte mit diesem im November in Berlin ein, für dessen Besetzung er die Disposition entworfen hatte; 1849 war er im deutsch-dänischen Kriege in gleicher Stellung beim General v. Prittwitz und erhielt nach Beendigung des Feldzuges den Befehl zuerst über die in Hamburg, dann über die im südlichen Schleswig verbleibenden Truppen. Im März 1854 wurde er Generalinspecteur der Artillerie. Es war eine wichtige Periode für die Waffe: die der Vorbereitungen für den Uebergang von den glatten zu den gezogenen Geschützen. H. verhielt sich dieser Neuerung gegenüber, deren Bedeutung er nicht faßte und welche gegen seine Ansicht und seine Wünsche eingeführt wurde, durchaus ablehnend; das einzige Verdienst, welches er sich um dieselbe erwarb, war ein negatives: durch den Widerstand, welchen er der Veränderung entgegensetzte, wurden Uebereilungen verhütet und verdoppelte Anstrengungen zur Besiegung der zu bewältigenden Schwierigkeiten veranlaßt. Nachdem er längere Zeit schwer krank gewesen, wurde ihm im April 1864 in der Person des General Hindersin ein zweiter Generalinspecteur an die Seite gesetzt; am 20. December desselben Jahres erhielt er den bereits früher erbetenen Abschied. Er starb am 21. März 1865.

Soldatenfreund, Berlin 1858–59; H. Müller, Die Entwickelung der Feldartillerie 1815–70, Berlin 1873.