ADB:Hacker, Joachim Bernhard Nikolaus
[295] namentlich die schöne Darstellung hervor; doch läßt sie bei der Besprechung des vierten Theiles der Thanatologie (Bd. LIV. Stück 2, S. 262) merken, daß es kein Unglück wäre, wenn der Verfasser nichts mehr drucken ließe. Schon vor diesen Erbauungsschriften hatte H. eine Sammlung geistlicher Lieder herausgegeben, „Geistliche Lieder und Gesänge zum Privatgebrauch“, Pirna 1783. Einzelne seiner Lieder sollen auch in Gemeindegesangbücher aufgenommen sein, werden sich jetzt aber wol kaum mehr in ihnen befinden.
Hacker: Joachim Bernhard Nicolaus H., geb. 1760 (zu Dresden oder Wittenberg), † 1817, Sohn eines Predigers, besuchte die Landesschule zu Grimma, studirte vom J. 1779 an zu Wittenberg, wo er Magister wurde, war Hauslehrer in Dresden und stand von 1786 an in verschiedenen geistlichen Aemtern; er war nach einander Prediger in Gommern, in Haselof, in Straach bei Wittenberg und wahrscheinlich zuletzt in Zscheila, dazwischen vielleicht noch an anderen Oertern. H. hat mehrere Schriften zur Erbauung und Belehrung drucken lassen, die bei seinen Zeitgenossen einigen Anklang fanden. Sein größtes Werk dieser Art ist betitelt: „Thanatologie oder Denkwürdigkeiten aus dem Gebiete der Gräber, ein unterhaltendes Lesebuch für Kranke und Sterbende“ (sic!), in vier Theilen, der letzte im J. 1799, erschienen; ein anderes heißt: „Jesus, der Weise von Nazareth, ein Ideal aller denkbaren Größe, für alle seine wahren Verehrer zum weiteren Nachdenken aufgestellt"` in zwei Bändchen 1800 und 1803 erschienen. Schon die Titel dieser Schriften zeigen, daß der Verfasser der damals in ihrer Blüthe stehenden Aufklärung huldigte; die „Neue allg. deutsche Bibliothek“, welche die einzelnen Bände und fast nur lobend anzeigt, hebt mehrfach