ADB:Habicht, Karl Wilhelm Eberhard

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Artikel „Habicht, Karl Wilhelm Eberhart“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 283, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Habicht,_Karl_Wilhelm_Eberhard&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 09:45 Uhr UTC)
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Habicht: Karl Wilhelm Eberhart H., geb. am 13. November 1807 in Karlshafen in Kurhessen, erhielt eine sorgfältige Erziehung und studirte an mehreren Hochschulen und technischen Lehranstalten, hielt sich unter anderem auch eine Zeit lang an der Akademie in Genf auf und war 1829 Schüler der Bergakademie zu Freiberg in Sachsen. Durch seine bergmännischen Kenntnisse wurde er Generalcommissar für das Berg- und Hüttenwesen der Bank von Polen, doch kehrte er wegen der vielfachen dortigen Unruhen nach Thüringen zurück, wurde Ende der dreißiger Jahre Oberlehrer an der Realschule in Bernburg und erhielt den Titel eines Professors. Er gab die Stelle später auf, war Besitzer einer Zuckerfabrik, wandte sich nach Berlin, wo er in den fünfziger Jahren eine Zeit lang als Privatmann lebte und kaufte sich 1855 in Gotha an. Schon früher hatte er sich aus Liebhaberei mit Astronomie beschäftigt, auch einige Instrumente aus dem Nachlasse von Lohrmann und von Repsold in Hamburg gekauft und in einer Privatsternwarte in Bernburg aufgestellt. Er beobachtete u. a. 1848 mit Schwabe in Dessau den Saturnring, an welchen Beobachtungen auch sein Bruder, der von 1848 bis zum 11. Juli 1849 Minister in Dessau war, Theil nahm; in Gotha errichtete er sich von neuem eine kleine Privatsternwarte, auf der er Kometen suchte und die Kometen III und IV 1857 entdeckte; es zeigte sich jedoch, daß er nicht der erste Entdecker gewesen war. Er bestimmte noch mit dem Repsold’schen Universalinstrumente auf dem Brocken die Polhöhe, um den Betrag der Localabweichung festzustellen, rechnete eine Zeit lang auf der Gothaer Sternwarte unter P. A. Hansen, verkaufte aber Krankheitshalber nach und nach seine Instrumente und zog sich ganz in das Privatleben zurück. Er war zweimal verheirathet, hatte eine Tochter und zwei Söhne aus erster Ehe und starb nach längerer Krankheit (er war während des letzten Jahres seines Lebens von einem Schlaganfall theilweise gelähmt) am 2. Juli 1875 in Gotha.