ADB:Gysius, Johann
[250] ihrer Mittheilungen. Eine neue holländische Ausgabe (Delft 1626) trug den Namen des Verfassers. G. hat sich außerdem durch mehrere sorgfältige Ausgaben des s. Z. so hoch gehaltenen Martyrerbuches von Adrian Haemstede verdient gemacht, wobei er diese ursprünglich nur bis 1559 reichende Arbeit bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts fortsetzte. Die letzte von ihm verbesserte Ausgabe erschien erst mehre Jahre nach seinem Tod, Amsterdam 1671.
Gysius: Johann G. trat im J. 1610 das Predigeramt im holländischen Dorfe Streefkerk an, wo er bis zu seinem Tod 1652 friedlich lebte und als Schriftsteller einen guten Namen erwarb. Während des zwölfjährigen Waffenstillstands trat er Denjenigen, welche einen definitiven Frieden mit den Spaniern wünschten, entgegen mit der sehr selten gewordenen Schrift von 1616: „Oorsprong en Voortgang der Nederlandschen berverten en ellendichheden, waarin vertoont worden de voornaamste tirannyen, moorderyen ende andere onmenschelyke wieltheden, die onder het ghebiedt van Philips II Coninck van Spaengien door zyne Stadhouders in’t werck gestelt zyn, gedurende dese Nederlandsche troublen en de oorlogen. Hier zyn mede bygevoecht de voornaamste placaten, brieven en de remonstrantien van beide zyden; mitsgaders de afbeeldingen der Princen die aen d’een ryde getyranniseert hebben ende aen d’ander ryde tyranniger wyze omgebracht zyn.“ Diese anonym erschienene und gleichfalls anonym ins Lateinische übersetzte Schrift („Origo et historia Belgicorum tumultuum, immanissimaeque crudelitatis per Cliviam et Westphaliam patratae fidelissime conscripta et tabellis aeneis repraesentata. Accedit historia tragica de furoribus Gallicis, auctore Ernesto Eremundo Frisio“, Leiden 1619) zeichnete sich nicht nur als Parteischrift aus, sondern auch durch die Zuverlässigkeit- Glasius, Godgel. Nederl., van der Aa, Biogr. Woordenb., und die dort genannten Quellen.