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Artikel „Gyulay von Maros-Németh und Nádaska, Ignaz Graf“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 250, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gyulai,_Ignaz_Graf&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 07:11 Uhr UTC)
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Gyulay: Ignaz Graf von Maros-Németh und Nádaska (sprich Marosch und Nadaschka), österreichischer Feldzeugmeister, geboren zu Hermannstadt den 11. September 1763, begann seine militärische Laufbahn im J. 1781. Er rückte durch die unteren Offiziersgrade schnell vor und war bereits 1789 Major im 2. Banat-Grenz-Regimente, mit welchem er im Türkenkriege kämpfte. An den Feldzügen von 1793–96 nahm er ebenfalls und stets in hervorragender Weise Theil, so bei Erstürmung der Weißenburger Linien, bei Kaiserslautern, bei Memmingen – wo er mit 1200 Mann gegen 6000 Franzosen 8 Stunden lang das Feld behauptete –, dann vor Kehl. 1797 wurde er Generalmajor und wieder wird sein Name in ehrenvollster Weise in den Berichten der Schlachten von Ostrach und Stockach genannt. 1800 deckte er nach dem Treffen von Möskirch den Rückzug der Armee, sowie den nach der Schlacht von Hohenlinden, in welcher er die Division Richepanse warf. 1805 schloß G. den Preßburger Frieden ab und befehligte 4 Jahre später mit Auszeichnung das 9. Armeecorps in Italien. An dem großen Befreiungskriege von 1813 und 1814 nahm G. ebenfalls hervorragenden Antheil; bei Dresden commandirte er den linken Flügel mit heldenmüthiger Ausdauer und an der Leipziger Schlacht nahm er nicht minder rühmlichen Antheil, wo er die Verbindung zwischen der Hauptarmee und jener Blücher’s zu unterhalten und die Angriffe der übrigen Colonnen zu erleichtern hatte. Dieses schwierigen Auftrages entledigte sich G. mit ebensovielem Geschick als großer Tapferkeit. Die Schlacht von Brienne setzte Gyulay’s Verdiensten die Krone auf und erwarb ihm das Großkreuz des Leopoldordens, nachdem er schon früher für sein Verhalten im Feldzuge von 1793 das Ritterkreuz des Theresienordens erhalten hatte. Während der Ereignisse von 1815 führte G. das Generalcommando in Oesterreich, 1823 erhielt er jenes in Böhmen, 1829 übernahm er wieder das in Oesterreich und 1830 wurde er Präsident des Hofkriegsrathes, welche Würde er jedoch nur kurze Zeit bekleidete, da er schon am 11. November 1831 zu Wien verschied.

Hirtenfeld, Oesterr. Milit. Conv.-Lexikon, Wien 1852.