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Artikel „Grubendal, Henneke, Klaus und Vicco“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 789–790, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grubendal&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 07:43 Uhr UTC)
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Grubendal: Henneke, Klaus (Klaes) und Vicco G., Brüder, waren Seeräuberführer, in der Ostsee besonders, mit denen die Hansestädte, auch die Reiche Schweden und Norwegen und Dänemark 1381–86 wiederholte Friedens- und Stillstandsverträge schlossen. S. Hanserecesse II. und IV. Vicco kommt nur 1382 vor, Klaus als Seeräuber 1381, 1386 und im Vertrag wegen Stockholm [790] 1395; Henneke 1381 und 1382; sie stammen aus ritterlichem Geschlechte, den Moltke’s nahestehend. 1382 werden vier anscheinend getrennte Raubgenossenschaften in der Ostsee genannt, es sind Deutsche und Dänen durcheinander, theilweise bald in dänischem, bald in anderem Fürstendienste: 1) die beiden G. mit Thomas van dem Haghen (s. d. Art.); 2) Hinrik Wartberch und Paschedag; 3) Henneke von Oertzen, aus dem Mecklenburger Adelsgeschlechte, mit seinen Genossen, der 1369 mit zur dänischen Besatzung in Helsingborg gehörte, sich mit ergeben mußte und bis 1386 in allen Seeräuberlisten steht; 4) Henneke Lembeke (Lymbeke, Lenbeke), der 1380–82 speciell mit der Stadt Campen in Hader lag, 1387 mit dem Bischof von Ripen sich in den Strandraub theilte und noch 1389 verklagt wird, 1404, es ist der bekannte Drost von Dorning Johann L. (s. d.). 1381 scheinen sich sogar sieben Kumpanien unterscheiden zu lassen: 1) Dytlof Knut mit Ludeke Schinkel (Scinkel), beide noch am 3. October 1386 Häuptlinge, vielleicht derselbe, der 1362 dänischer Hauptmann zu Nyborg war; dazu Eler Rantzow, auch noch 1386; Hennike Moltike, Henning Barch und Heinrich Barnekow geloben für sie; 2) die beiden G. mit Klaus Scepel (vielleicht Tzepelin?); 3) Hermann Vlaminc und Swarte Schoning (1382 Schonighe); 4) Jacob Eschelsone, Jessen Laghensone und Nykel Joenssone von Arxleef, letzterer sicher von dänischem Adel; 5) Stych Hakensone und Trwt Mus (oder Hasse), beide schon seit 1379 im Rauben); 6) Ritter Anders Jacobssone (der 1369 mit Gunner J. im Dienste Heinrichs von Mecklenburg und der Städte stand) und Holgher Joenssone; 7) Otto Drantzowe, Jacob Mus (der 1384 als Diener der Königin Margarethe „Yeppe Mus“ zu Lintholm auf Schonen plündert), Hinrik Wartberch und Paschedag; letztere Beide vielleicht Brüder, ritterlichen Geschlechts. 1386 kommen als die eigentlichen Seeräuberhäuptlinge zweimal vor: Ludeke Schinkel, Dytlof Knut, Eler Rantzow, Henneke Schack (1368 als Knappe unter den Gelobern des Friedens zwischen Albrecht und Heinrich von Mecklenburg und Erich von Sachsen-Lauenburg), Kurl Howeschilt (wol verwandt mit Henneke Hawschilt in der dänischen Besatzung von Helsingborg 1369), Henneke von Oertzen und Tonnies und Bertolt Quas. Aber auch unter den für sie Gelobenden werden wir Förderer oder Hehler ihres Treibens sehen müssen: Herr Vicco Molteke (unter den sechs M. der Zeit wol der dänische Reichsrath [1370 auf Kosö, Kuze] selbst oder der Hauptmann zu Nebbe) und Volmar Jacobson; Walzlaf Knut, Henneke v. Anefelde, Henning v. Putbus der Jüngere (der 1384 aber einen Koggen gegen die Seeräuber ausrüstete), Lasse Joensson, Yesse Ziverdesson; Erich und Karl Thomasson; Klaus Howeschilt, Klaus G. und Eggert Richteblock. Eine große Gesellschaft, meist aus rittermäßigen Geschlechtern, welche dann nachher Rostock und Wismar das Ausgeben ihrer Kaperbriefe (Stehlbriefe) an die „Vitalienbrüder“ recht leicht machte. Vergl. Dietr. Schäfer, Die Hansestädte und K. Waldemar von Dänemark.