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Artikel „Grote, Thomas“ von Ferdinand Frensdorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 762, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grote,_Thomas_Freiherr&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 16:08 Uhr UTC)
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Grote: Thomas G., geboren 1594 den 26. December, † zu Celle 1657 den 11. Februar. Er war der Sohn des celleschen Landraths Otto G. auf Brese und der Elisabeth v. Holle; besuchte das Gymnasium zu Halle und studirte 1610–16 in Helmstädt, 1616–18 in Marburg, wo Jacob Lampadius, nachmals herzoglich braunschweigischer Vicekanzler, sein Contubernale war. Auf Vorschlag des Helmstädter Professors Johann Lotichius und des Magisters Barthold Nihus wurde er 1619 in sachsen-weimarische Dienste gezogen und begleitete die beiden jüngsten Brüder des regierenden Herzogs Johann Ernst, Friedrich Wilhelm, der schon im August des Jahres starb, und Bernhard, den nachher so berühmten Feldherrn, auf die Universität Jena. G. verblieb bei Herzog Bernhard als Hofmeister, auch nachdem er den Besuch der Akademie rasch wieder aufgegeben hatte, bis er am 25. Juni 1620 Herzog Johann Ernst ins böhmische Lager begleitete. Nach der Schlacht bei Prag kehrte er nach Weimar zurück und nahm sogleich seinen Abschied. Er begab sich auf Reisen, die ihn durch die Niederlande, nach England, Frankreich und Italien führten. 1624 trat er als Geheimer Rath und Hofmeister in die Dienste Herzog August des Jüngern von Braunschweig-Wolfenbüttel, der damals nach der Abtheilung mit seinem Dannenberger Bruder Julius Ernst zu Hitzacker residirte. In den J. 1627–37 stand er in Diensten der Herzöge Alexander und Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg, um dann in seine Heimath zurückzukehren. Hier erhielt er zunächst die Stelle eines Geheimen- und Kammerraths bei Herzog Friedrich zu Celle und 1640 nach dem Tode Georgs von der Wense die eines Großvogts, eine Function, in welcher ihn der Nachfolger Christian Ludwig 1648 bestätigte. Ein von ihm während der Zeit 1640–59 geführtes Tagebuch, dem eine unvollständige Geschichte der früheren Lebensjahre beigegeben ist, gewährt detaillirte Auskunft über die Führung seiner administrativen und politischen Geschäfte. Er war seit 1634 mit Bertha Katharina v. Ahlefeld, Tochter des Obersten Georg v. Ahlefeld († 1641), verheirathet und erzeugte mit ihr 17 Kinder, von denen ihn 8 überlebten.

Auszüge aus dem gedachten Tagebuche sind veröffentlicht von Julius Reichsfreiherrn Grote zu Schauen im Vaterl. Archiv des histor. Vereins für Niedersachsen, Jg. 1834–38. – Christ. Werner (Archidiaconus zu Celle), Leichenpredigt auf Thomas G. Celle 1657. – Röse, Herzog Bernhard, 1, S. 83 ff., S. 331.