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Artikel „Goldhagen, Hermann“ von Karl Werner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 333, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goldhagen,_Hermann&oldid=- (Version vom 17. Dezember 2024, 16:46 Uhr UTC)
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Goldhagen: Hermann G., geb. 1718 zu Mainz, † zu München am 22. April 1794, trat als Jüngling in den Jesuitenorden, welchem er bis zur Auflösung desselben angehörte. Er wirkte als Lehrer und Schriftsteller, und war in Mainz zuerst am Jesuitengymnasium, dann an der Universität als Professor des Bibelstudiums thätig; später lebte er zu München mit dem Titel eines kurfürstlich baierischen Rathes. Er veröffentlichte eine nicht unbeträchtliche Zahl von Schriften für den Unterricht in der lateinischen und griechischen Sprache, sowie in den schönen Redekünsten; von a. 1759 an beginnen seine theologischen Schriften, welche sich theils auf die wissenschaftliche Bibelkunde beziehen, theils in das Fach der christlichen Religionswissenschaft und Apologetik einschlagen, theils endlich erbaulicher Natur sind. Aus seinen bibliologischen Arbeiten ist eine Textausgabe des Neuen Testamentes hervorzuheben (Mainz 1753), in welcher er aus den Zeugnissen der griechischen Handschriften die Richtigkeit des lateinischen Vulgatatextes kritisch erhärtete; ferner seine „Introductio in S. Scripturam Vet. et Nov. Testamenti, maxime contra Theistas et varii nominis incredulos“ (Mainz 1763–68; 3 Thle.). Apologetisch-polemischen Zwecken diente im besonderen ein von ihm anonym herausgegebenes „Religionsjournal“ in 10 Jahrgängen (1776–85) zu je 6 Heften. Ein Verzeichniß seiner sämmtlichen Schriften bei Meusel, Lexikon der 1750–1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller IV, S. 278–81.

Vgl. auch Ersch-Gruber’sche Encyklopädie, Sect. I., 73. Thl., S. 274.