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Artikel „Gernand“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 35, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gernand&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 02:25 Uhr UTC)
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Gernard,[1] des seltenen Namens wegen oft verschrieben in Bernhard oder Gerhard, gest. am 16. Januar 1245; Domdechant zu Bremen seit 1230, seit 1218, wenn nicht früher, Custos oder Thesaurarius derselben Kirche, war wesentlich thätig bei der Stiftung und Entwickelung des Cisterzienserinnenklosters Lilienthal bei Bremen seit 1220, und da dessen Stiftung mit den Stedingerkriegen zusammenhängt, auch ganz besonders durch die Dominicaner gefördert wurde, so sehen wir ihn in jene Ereignisse verflochten, wie diesem Orden befreundet. Von größter Wichtigkeit wurde er für die Bremer Diöcese durch die Anordnung der 12 Obedienzen, welche er im Auftrage des Cardinallegaten Otto de Carcere Tulliano[WS 1], des späteren Cardinalbischofs von Porto 1230 entwarf und bestätigt erhielt. Es scheint fast, als sei er zu diesem Zwecke zum Decan ernannt worden. Diese Eintheilung und die von G. zum Theil mit Hülfe des päpstlichen Pönitentiars, des Dominicanerbruders Johannes[WS 2], gemachten Einrichtungen erhielten sich im Wesentlichen bis zur Säcularisation 1648.

Vergl. Lappenberg, Bremer Geschichtsquellen, Anhang. v. Hodenberg, Diöcese Bremen III. und Bremer Geschichtsquellen I. Archiv des Stader Vereins V. S. 446.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 35. Z. 23 v. o. l.: Gernand (st. Gernard). [Bd. 9, S. 796]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Otto I. Candidus, von 1244–1251 Bischof von Porto-Santa Rufina in Italien.
  2. Johannes Teutonicus (ca. 1180–1252), Bischof von Bosnien und vierter General der Dominicaner. Nicht zu verwechseln mit Johannes Teutonicus.