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Artikel „Gebhardt, Adam Gottlieb“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 478–479, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gebhardt,_Adam_Gottlieb&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:48 Uhr UTC)
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Gebhardt: Adam Gottlieb G., gelehrter Schriftsteller, geb. zu Naumburg an der Saale am 5. Mai 1761, † zu Dresden am 15. Nov. 1831, war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns, der in Naumburg das Amt eines Rathskämmerers bekleidete. Er empfing seine Vorbildung auf der dortigen Stadtschule, studierte darauf zu Leipzig während der Jahre 1781–1785 die Rechte, und zwar mit besonderer Vorliebe Staats- und Völkerrecht, daneben Geschichte, Staatenkunde und neuere Sprachen, und ließ sich dann, fast unmittelbar nach Beendigung seiner Universitätsstudien, in Dresden als Privatmann nieder. Im J. 1790 begann er sich diplomatischen Geschäften zu widmen, indem er sich im Gefolge der kursächsischen Wahlbotschaft zu Frankfurt am Main an deren Arbeiten betheiligte. Persönliche Beziehungen, die er bei Gelegenheit eines Besuches in London mit dem dortigen kursächsischen Gesandten Grafen Moritz Brühl anknüpfte, hatten dann zur Folge, daß er mehrere Jahre in London als sächsischer Legationssecretär fungirte. Erst in reiferem Lebensalter vermählte er sich. Die Zeit vom December 1815 bis August 1820 brachte er in Frankfurt als Legationsrath bei der königlich sächsischen Bundestagsgesandtschaft zu, nachdem er sich während der vorhergegangenen Kriegszeit vorübergehend aus dem Staatsdienste zurückgezogen hatte; in dem zuletzt genannten Jahre aber ward er zum Chef des Geheimen Cabinetsarchivs in Dresden ernannt. Unter den von ihm veröffentlichten schriftstellerischen Arbeiten staatsrechtlichen, geschichtlichen und statistischen Inhalts sind viele Uebersetzungen aus fremden Sprachen. Anonym gab er heraus: „Lettre d’un Saxon à Mr. le Comte de Mirabeau contenant quelques remarques sur son tableau de l’Electorat de Saxe qui se trouve dans l’Appendice de l’Ouvrage intitulé: De la Monarchie Prussienne sous Frédéric II“> (o. O. 1789. 132 Seiten. 8°.). Von seinem Sprachsinn geben Zeugniß seine Aufsätze über „Französische Neologie“ (in der Minerva von Archenholz, 1793. August. S. 230 ff. 1795. May. S. 234 ff.). Als Schriftstellerin besonders Verfasserin von Jugendschriften ist auch seine Frau Cora Natalie, geborene Neumann (nicht Naumann) (geb. 12. April 1782, † 26. October 1827) hier noch besonders zu nennen.

A. G. Gebhardt’s Briefe an K. A. Böttiger (in der Dresdener Bibliothek). Joh. G. Aug. Kläbe, Neuestes gelehrtes Dresden, Leipzig 1796. [479] S. 37 f. Meusel, Das gelehrte Teutschland. Chn. Friedr. Möller, Verzeichniß der in Zeitz und Naumburg gebohrnen Künstler, Gelehrten und Schriftsteller, Zeitz 1805. S. 30 f. Neuer Nekrolog der Deutschen. Jahrg. 5. 1827. Th. 2. S. 909–911. Jahrg. 9. 1831. Th. 2. S. 968–973. K. A. Böttiger’s praefatio vor: Catalogus librorum quos collegit Ad. Theophilus Gebhardtius, Dresden 1833. 8°.