ADB:Gallus (Abt von Aula Regia)
Trithemius gibt leider die Zeit seines Lebens nicht genauer an.[1][2] Er schrieb eine Erbauungsschrift für Ordensleute mit dem Titel „Granatapfel“ (Melogranatum), welche noch zur Zeit, als Trithemius lebte, ein beliebtes Erbauungsbuch für Ordensleute war, außerdem eine Schrift unter dem Titel „Dialogi inter Patrem et Filium“ in drei Büchern, über deren Tendenz wir nicht näher unterrichtet sind.
Gallus: von deutscher Abstammung, Cistenzienser Abt von Aula Regia, Königinhof in Böhmen, wird als ein in der heiligen Schrift sehr bewanderter und beredter Ordensgeistlicher charakterisirt und muß um 1350–70 geblüht haben.- Trithemius, De viris illustribus und De scriptoribus ecclesiasticis. Possevini, Apparatus sacer.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑
S. 346. Z. 10–4 v. u. sind durch folgende genauere Angaben zu ersetzen: Er schrieb für seine Ordensbrüder zu Königssaal (nicht Königinhof) eine Anleitung zur christlichen und klösterlichen Vollkommenheit in drei Büchern unter dem Titel: Malogranatum sive dialogus inter patrem et filium, und Sermones. Ersteres Werk erschien im Drucke 1481 und 1487 und (Argentorati Eggesteyn) s. l. et a. (Vgl. Hain, Repertorium bibliographicum vol. I. pars II, n. 7449–7451 p. 433) und liegt noch handschriftlich in der Bibliothek des Cist.-Klosters Reun in Steiermark und in der k. k. Hofbibliothek in Wien. Auch ein anderes Werk: Resolutiones omnium dubiorum et difficultatum, quae a statu religioso quempiam avocare possent soll von ihm herrühren, welches Visch als Anhang seines Malogranatum in einer Handschrift des ehemaligen Cist.-Klosters Altenkamp (Vetus-campus) in der Erzdiöcese Köln fand.
Trithemius, de scriptoribus ecclesiasticis; Fabricius, bibliotheca latina mediae et infimae latinitatis. Florentiae 1858. Tom. III p. 15 und besonders Carol. de Visch, Bibliotheca scriptorum ord. Cist. Coloniae 1656 p. 117. [Bd. 9, S. 796]
- ↑ Gallus, Abt v. Aula Regia VIII 346 Z. 13 ff. v. u. Auf ihn bezieht sich die IX 796 Z. 22 ff. v. o. gedruckte, dort irrig auf IX 346 hinweisende Berichtigung. [Bd. 56, S. 396]