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Artikel „Fuchsberger, Ortolf“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 174–175, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fuchsberger,_Ortolf&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 07:39 Uhr UTC)
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Fuchsberger: Ortolf F., geb. zu Tittmoning in Oberbaiern um 1490, gest. nach 1541, studirte in Ingolstadt, wo er zum Licentiaten der Rechte befördert wurde und lehrte in der Folge zu Altötting die lateinische Sprache. Dort schrieb er eine kleine Sprachlehre unter dem Titel: „Simplicissima puerulorum legere callentium in octo partes orationis tabellaris introductio“, Landishutae 1525. Aventin empfiehlt diese Grammatik in mehreren Versen sehr warm. Um 1526 wurde F. Hofrichter zu Mondsee und Secretär des dortigen Abtes Johann Hagen aus Tegernsee; zugleich unterrichtete er die jüngeren Mönche in der Logik und Rhetorik. Hier verfaßte er eine Schrift gegen die zu Mondsee stark verbreiteten Wiedertäufer: „Kurtze schloßrede wider den jrfall der neugerotten Tauffer“, Landshut 1528. Wesentlich förderte er den Gebrauch der deutschen Sprache bei Behandlung wissenschaftlicher Gegenstände. Er gab 1533 die erste deutsche Logik heraus (die zweite erschien 1576 von Wolfgang Bütner); dieselbe ist betitelt: „Ain gründlicher klarer anfang der natürlichen vnd rechten kunst der waren Dialectika“, Augsburg bei Alexander Weyssenhorn. Auch die erste deutsche Uebersetzung eines wichtigen römischen Rechtsbuches rührt von ihm her: „Justinianischer Instituten warhaffte Dolmetschung“, Augsburg 1535, ein Werk das 1536 ebendaselbst in zweiter und 1541 zu Ingolstadt in dritter Auflage [175] erschien. Außerdem besitzen wir von ihm „Teutscher Jura regulae“, Augsburg 1538.

Prantl, Ueber die zwei ältesten Compendien der Logik in deutscher Sprache, München 1856. Kobolt, Bair. Gelehrtenlexikon S. 242. Ergänzungen S. 102 und 333.