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Artikel „Fuchs, Johann Peter“ von Hermann Keussen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 208–209, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fuchs,_Johann_Peter&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 07:28 Uhr UTC)
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Fuchs: Joh. Peter F. wurde am 9. März 1782 in Köln als Sohn des kurkölnischen Hofrathes Joh. Bapt. F. geboren. Seine Jugendjahre fielen in die Zeit des Unterganges der reichsstädtischen Selbständigkeit seiner Vaterstadt. Er empfing seine Gymnasialbildung an der französischen Centralschule, von deren Lehrern vor allem Wallraf einen bedeutenden Einfluß auf ihn und seine Neigungen ausübte; mit Wallraf blieb er auch späterhin in Freundschaft verbunden. Nachdem er noch juristische Vorlesungen bei Daniels und Keil gehört hatte, wurde er 1802 gerichtlicher Dolmetsch und Hülfsarbeiter beim [209] Correctional-Hofe, sodann im J. 1804 Gerichtsschreiber und wurde als solcher 1811 nach Köln versetzt. 1814 wurde er Greffier der deutschen Abtheilung des Lütticher Appellhofes, mit dessen Verlegung er aber bald nach Köln zurückkehrte. Bei der Neuorganisation der Stadtverwaltung unter der preußischen Herrschaft im J. 1815 wurde er städtischer Obersecretär, ein Amt das er mit der größten Gewissenhaftigkeit versah. In dieser Eigenschaft hatte er auch das Stadtarchiv in unbesoldetem Nebenamt zu verwalten. Seine kargen Mußestunden widmete er der Ordnung und Verzeichnung der archivalischen Schätze, um die er sich ausnehmende Verdienste erwarb. Gegen Dilettanten verhielt er sich abweisend, dagegen unterstützte er mit Eifer die gelehrten Arbeiten ernster Forscher, von denen Sartorius, Lappenberg und Hüllmann besonders genannt sein mögen; letzterer widmete ihm den zweiten Band seines Städtewesens. Zusammen mit dem Caplan Forst catalogisirte F. den Nachlaß seines Freundes Wallraf, der den Grundstock der meisten städtischen Sammlungen bildet. F. selbst trat in seiner Bescheidenheit litterarisch wenig hervor; nur einige kleinere Arbeiten ließ er drucken. Sein liebster Umgang waren die gleichen Interessen zugeneigten Freunde de Noël und Du Mont. In seiner Jugend war er Secretär der „olympischen“ Gesellschaft gewesen, welche vornehmlich litterarische Bestrebungen pflegte. Wie sehr sein stilles und geräuschloses Wirken von den maßgebenden Kreisen geschätzt wurde, bewies neben der üblichen Ordensverleihung die Ernennung zum Ehrendoctor der Bonner juristischen Facultät und die goldene Denkmünze, welche die städtische Verwaltung zu seinen Ehren prägen ließ. Erst in vorgerücktem Alter vermählte er sich mit Maria Theresia Plasman, mit der er noch 20 Jahre in glücklicher, aber kinderloser Ehe lebte. Er starb am 12. Februar 1857 im Alter von fast 75 Jahren an einem Herzleiden.

Kölnische Zeitung vom 13. Mai 1854. – Leonh. Ennen, Zeitbilder aus der neueren Geschichte der Stadt Köln, S. 373–376. – Hub. Ennen, Die Olympische Gesellschaft zu Köln.