ADB:Frohn von Frohnsberg, Konrad
[136] Polizeistaates mit gutem praktischen Blick, aber ohne wesentliche Förderung der Wissenschaft. Aus dieser Periode stammen seine Schriften „Ueber Kultur, Handel und den Einfluß der Getreidepreise auf die Staatswirthschaft“ mit 8 Tabellen, 1798. „Entwurf einer Hypothekencasse für Baiern“, 1799, „Feuerassecuranz für Baiern“, 1800, „Ueber Baierns Reichthümer und die Mittel, sie zu vermehren“, 1. Stück 1800, „Altes und neues Handelssystem in Baiern“, 1801, „Neuester actenmäßiger Zustand der sämmtlichen unter landesfürstlicher und landschaftlicher Verwaltung stehenden Staatseinkünfte und Staatsausgaben in Baiern, Neuburg, Sulzbach und der Oberpfalz“, 1801, „Handbuch der baierischen Nationalökonomie“, 1822.
Frohn: Konrad F., Nationalökonom, geb. zu Düsseldorf am 2. Juni 1752, studirte in Göttingen, ging im J. 1788 mit dem Reichsgrafen von Sickingen, kurpfalzbaierischen Gesandten am königl. französischen Hofe, auf Reisen und versah eine Zeit lang die Stelle eines Secretärs der baierischen Gesandtschaft in Paris, wendete sich dann nach Wien, wo er mehrere Jahre als Privatmann zubrachte. Von 1795–1800 lebte er als Privatgelehrter in München und erhielt in dem letzten Jahre die Lehrkanzel der Staatswirthschaft an der eben von Ingolstadt nach Landshut übersiedelten Universität, sowie später den Titel eines königl. baierischen Hofraths. Als die Universität im J. 1826 nach München verlegt wurde, trat F. wegen Kränklichkeit in den Ruhestand und † am 10. Januar 1829. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er mit statistischen Arbeiten, „Beiträge zur neuesten deutschen Territorialverfassung“, 1783, und „Neueste Staatskunde von Deutschland“, 1784 f. Das 1.–5. Stück enthält Oesterreich, Baiern, Jülich und Berg, das 6.–8. Stück ist nicht in den Buchhandel gekommen. Aus seiner Wiener Zeit stammen zwei anonyme Schriften, „Frankreichs Revolution und Constitution im Zusammenhang“, 1792 und „Scenen aus der französischen Revolution, poetisch geschildert“, 1793. In München und Landshut war er ausschließlich auf dem Felde der Nationalökonomie thätig und vertrat den gemäßigt freiheitlichen Standpunkt des aufgeklärten