ADB:Friedrich IV. (Herzog von Schwaben)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Friedrich IV., Herzog von Schwaben“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 34–35, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_IV._(Herzog_von_Schwaben)&oldid=- (Version vom 13. Oktober 2024, 06:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 8 (1878), S. 34–35 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich IV. (Schwaben) in der Wikipedia
Friedrich IV. in Wikidata
GND-Nummer 119522195
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|34|35|Friedrich IV., Herzog von Schwaben|Paul Friedrich von Stälin|ADB:Friedrich IV. (Herzog von Schwaben)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119522195}}    

Friedrich IV. (von Hohenstaufen), Herzog von Schwaben, geboren ums J. 1144, † 1167, Sohn König Konrads III. und der Gertrud von Sulzbach. Da er bei seines Vaters Tode im J. 1152 als dessen einziger noch lebender Sprosse kaum acht Jahre zählte, wurde von Konrad selbst dessen Neffe, der seitherige Herzog von Schwaben, Friedrich III., zum Nachfolger im Reiche empfohlen, welcher denn auch, als Kaiser Friedrich I. seinem Vetter alsbald sein Herzogthum übergab, während dessen Minderjährigkeit für ihn die Verwaltung führte, ja sogar im J. 1160, damals noch söhnelos, ihn zu seinem nächsten Nachfolger bestimmte, während Heinrich der Löwe in zweiter Reihe folgen sollte. Herzog F. hatte aber auch von seinem Vater einen ansehnlichen Besitz geerbt, namentlich Rotenburg a. d. Tauber, Weinsperg, Weissenburg im Nordgau und das Gebiet um diese Festen; nach ersterer Stadt, wol seinem Haupt- oder Lieblingsgut, wird er von den Geschichtsschreibern gewöhnlich Herzog von Rotenburg genannt. In Würzburg Ende Septembers 1157 auf einem glänzend gefeierten Reichs- und Fürstentage mit dem Ritterschwert umgürtet, folgte er im J. 1158 dem Kaiser über die Alpen zu seinem zweiten italienischen Heereszuge (1158–62) und wird trotz seiner Jugend bei den wichtigsten Kämpfen, welche in Italien statt fanden, unter den Anführern erwähnt, namentlich bei der Belagerung und Eroberung von Crema (1159–60) und bei der Einnahme von Mailand (1162). Im J. 1164 betheiligte er sich an den Fehden des Pfalzgrafen Konrad und Landgrafen Ludwig von Thüringen mit dem erwählten Erzbischof von Köln, Rainald v. Dassel, und im genannten und den folgenden Jahren an denjenigen des Pfalzgrafen Hugo von Tübingen mit den Herzogen Welf VI. und VII. Bei dem vierten, im J. 1166 unternommenen Zuge des Kaisers, welcher hauptsächlich Rom galt, erbrach die Abtheilung, welche F. führte, bei der Erstürmung der Stadt die Peterskirche und pflanzte das Siegeszeichen auf den Altar. Allein als eine pestartige Seuche zum Rückzug zwang, wurde mit über 2000 Rittern der etwa 23jährige Herzog den 19. Aug. 1167 in Etrurien ein Opfer derselben, überall tief betrauert, da Schönheit, Anmuth, Verstand, Muth und Kraft den blondgelockten Jüngling zum Gegenstand allgemeiner Bewunderung gemacht hatten. – Nicht lange vor seinem Tode vermählte er sich mit Gertrud, Tochter Heinrichs des Löwen und Clementias von Zähringen, [35] von welcher er jedoch keine Kinder hinterließ, wenigstens keine, die ein Mannesalter erreichten. Sein ganzes Vermögen fiel daher an seinen Vetter, Kaiser Friedrich I.; er selbst hatte sich durch Stiftung des Nonnenklosters Scheftersheim ein Verdienst um die Kirche erworben.

Vgl. Chr. Fr. v. Stälin, Wirtembergische Geschichte, Bd. II. – H. Prutz, Kaiser Friedrich I., Bd. I u. II.