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Artikel „Fischer, Gotthelf“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 68, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fischer,_Gotthelf&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 08:06 Uhr UTC)
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Band 7 (1878), S. 68 (Quelle).
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Fischer: Gotthelf August F. (mitunter auch als Georg Andreas F. bezeichnet, wie z. B. in Poggendorff’s Biographisch-litterarischem Handwörterbuche; die hier benutzten Vornamen sind die in einem Nachrufe der Leipziger Zeitung, 1832 Nr. 42, benutzten), Mathematiker, geb. am 28. April 1763 zu Okrylla bei Meißen, † am 8. Febr. 1832 zu Dresden. Kaum 16 Jahre alt trat der kräftige Försterssohn als Unterkanonier in das sächsische Heer ein. Die bei ihm erkannten Fähigkeiten erwarben ihm schon nach wenigen Wochen den Rang als Unteroffizier und die Erlaubniß, die Artillerieschule besuchen zu dürfen. Wiewol F. noch weitere 15 Jahre bis 1794 der Armee angehörte, so war sein Leben doch stets ein den Wissenschaften allein gewidmetes. Besonders beschäftige ihn praktische Geometrie, in welcher er die Auffassungen des ihm befreundeten Geodäten, Major Joh. Georg Lehmann zur Geltung zu bringen suchte. Die litterarischen Hülfsmittel zu seiner Belehrung schaffte ihm eine Leihbibliothek. Im Juni 1794 aus der Artillerie ausscheidend wurde F. der Reihe nach Lehrer der Mathematik an dem kurfürstl. Pagenhause zu Dresden, an dem adelichen Cadettencorps, an der Bauschule, endlich an der 1828 errichteten polytechnischen Anstalt ebendaselbst. Seine Schüler an allen Anstalten verehrten und liebten ihn aufs Innigste. Er verfaßte eine beträchtliche Zahl von Schriften, welche in seinem Nekrologe näher verzeichnet sind.

Neuer Nekrolog der Deutschen, 10. Jahrgang, 1832, Theil I. S. 91–94.