ADB:Fabri, Johannes (Dichter)

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Artikel „Fabri, Johannes“ von Wilhelm Crecelius in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 499, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fabri,_Johannes_(Dichter)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 03:00 Uhr UTC)
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Fabri: Johannes F., Dichter aus dem Schluß des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. Aus dem Elsaß gebürtig, promovirte er in Heidelberg zum Magister artium. Er verfaßte Barbaralexen (Gedichte, in denen lateinische und deutsche Verse wechseln) und deutsche Lieder (wie „Ich bin ein Componiste“ und „Es leit ein Schloß im Himelreich“), die er selbst componirte und herumziehend zur Laute vortrug. Eine von den Barbaralexen fand große Verbreitung und hat sich im Druck (sechs Ausgaben zwischen 1485 und 1578: die erste „Impressus Memmingen“ um 1485) erhalten. Der Anfang lautet: „Celum terra maria Und alle creatur Tabescant tremant defleant, Darzu die ganz natur, Non cessent cordis oculi Die haissen Zecher rinnen, Ruinam hanc dum audiunt, Den lesen oder singen.“ Der Verfasser beklagt im Geist der Heidelberger und Straßburger das weltliche und sittenlose Leben des Clerus, steht aber auf dem Boden der kirchlichen Lehre.

Die biographischen Notizen sind aus Joh. Butzbach’s Auctarium (Fol. 106) abgedruckt in Zeitschr. des Bergischen Geschichtsvereins VII. S. 282. Dazu Weinkauff in derselben Zeitschr. XI. S. 116 ff.