Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Faßmann, Auguste von“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 499, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fa%C3%9Fmann,_Auguste_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 16:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Faesebeck, Ferdinand
Nächster>>>
Faulmann, Karl
Band 48 (1904), S. 499 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Auguste von Faßmann in der Wikipedia
Auguste von Faßmann in Wikidata
GND-Nummer 11641250X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|48|499|499|Faßmann, Auguste von|Hermann Arthur Lier|ADB:Faßmann, Auguste von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11641250X}}    

Faßmann: Auguste von F., Sängerin. Die Angaben über diese, namentlich in Gluck’schen Rollen, einst hochgefeierte Sängerin lauten durchaus widersprechend. Nach der einen Quelle wurde sie im J. 1808 auf Schloß Kopsburg bei München als die Tochter des Gutsbesitzers Ludwig v. F. geboren; nach einer andern war sie die Tochter eines Steuerbeamten und erblickte erst im J. 1814 in München das Licht der Welt. Uebereinstimmend wird gemeldet, daß man schon frühzeitig auf ihre schöne Stimme aufmerksam wurde, und daß sie sehr bald guten Gesangunterricht erhielt. Einer ihrer Lehrer soll der an der Münchener Hofoper angestellte Sänger Julius Pellegrini gewesen sein. Wo sie zuerst die Bühne betrat, ob in München oder in Augsburg, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls war sie vom 1. August 1835 bis Ende September 1836 an der Münchener Hofoper engagirt. Im Jahre 1836 absolvirte sie, wie es heißt, auf die Einladung Spontini’s hin neun Gastrollen an der kgl. Bühne in Berlin. Sie gefiel so, daß sie vom Jahre 1837 ab ein festes Engagement in Berlin erhielt, in dem sie bis zum 1. Mai 1848 verblieb. Da ihre Stimme nachgelassen hatte, ließ sie sich pensioniren und lebte seitdem, in zweiter Ehe mit einem Hauptmann v. Held vermählt, in vollkommener Zurückgezogenheit in Colberg. Dort soll sie am 22. Mai 1872 gestorben sein. – „Ihre Stimme war ein überaus klangvoller und umfangreicher Sopran, ihre Ausdruckweise und ihre Darstellung von edelster, innigster Art.“ Ihre glänzendste Rolle soll die „Armida“ in Gluck’s gleichnamiger Oper gewesen sein.

Vgl. E. Bernsdorf, Neues Universal-Lexikon der Tonkunst, 1. Bd. Dresden 1856, S. 813, 814 und 1. Nachtrag, Offenbach 1865, S. 158. – H. Mendel, Musikalisches Conversations-Lexicon, 3. Bd. Berlin 1873, S. 473. – Frz. Grandaur, Chronik des kgl. Hof- und Nationaltheaters in München. 1878, S. 118, 119. – C. Schäffer und C. Hartmann, Die kgl. Theater in Berlin. Berlin 1886, S. 184, 241, 252. – L. Eisenberg’s Großes Biographisches Lexicon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig 1903, S. 248.