ADB:Fürstenau, Johann Hermann
Haller, Disp. pract. VI p. 745) ist nicht von ihm, sondern von einem jungen Arzte, Joh. Phil. Paxmann, verfaßt, der längere Zeit in Niederländisch-Indien gelebt hatte.
Fürstenau: Johann Hermann F., Arzt, im Mai 1688 in Herford geboren, studirte zuerst in Wittenberg und Jena, später in Halle Medicin und wurde hier 1709 zum Doctor promovirt. Er habilitirte sich in seiner Vaterstadt als Arzt, unterbrach seinen Aufenthalt daselbst aber durch mehrere größere wissenschaftliche Reisen nach Holland und Deutschland, auf welchen er mit zahlreichen hervorragenden Gelehrten in Verbindung trat. Im J. 1717 kehrte er nach Herford zurück, erhielt 1720 einen Ruf als Professor der Medicin nach Rinteln, wo ihm 1730 auch die nach dem Muster der preußischen Universitäten begründete, landwirthschaftliche Professur übertragen wurde; 1752 zeichnete ihn die philosophische Facultät in Göttingen durch Ertheilung des Doctordiploms aus, sein Tod erfolgte am 7. April 1756. – Durch seine überaus zahlreichen, meist kleinen akademischen Schriften und Journalartikel in den Breslauer Sammlungen und den Acten der Acad. Leopold. (ein vollständiges Verzeichniß derselben findet sich in Dict. histor. de la méd. II Part. II p. 418) zieht sich wie ein rother Faden die Tendenz, die Lücken und Mängel der Erkenntniß in den einzelnen Zweigen der Medicin in Form von „Desideratis“ nachzuweisen, er selbst allerdings hat wenig dazu beigetragen, diese Lücken auszufüllen und seine Kritik blieb eine fruchtlose. Eine der beachtenswerthesten unter den ihm zugeschriebenen Dissertationen (Spicilegium observat. de Indorum morbis et medicina, 1735; auch abgedruckt inUeber sein Leben und seine Schriften vgl. Börner, Nachrichten I 449, II 443, 767, III 396, 647 und Act. Acad. Leopold. X.