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Artikel „Esser, Wilhelm“ von Ernst Raßmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 383–384, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Esser,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 00:35 Uhr UTC)
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Esser: Wilhelm E., geb. zu Düren am 21. Febr. 1798, erhielt den ersten wissenschaftlichen Unterricht von einem Exjesuiten Baumeister, Pfarrer zu Ratheim unweit Heinsberg am Rhein[1]. Nach vier Jahren besuchte er dann das Gymnasium seiner Vaterstadt, welches damals unter der Leitung des Exjesuiten Heimbach stand. Schon 1814 ging er nach Köln, um sich den theologischen, philosophischen und philologischen Studien zu widmen, und 1816 nach Münster, um an der damaligen Universität unter Georg Hermes seine Studien fortzusetzen. Nach zwei Jahren wurde dem kaum Zwanzigjährigen auf Hermes’ Empfehlung eine Lehrerstelle am Lyceum Hosianum zu Braunsberg angetragen. Da aber gerade damals die Universität zu Bonn gegründet wurde, und Hermes einem Rufe als Professor der Philosophie und Theologie dorthin folgte[2], zog E. es vor, in Bonn unter Hermes Philosophie und unter Heinrich und Naek Philologie noch weiter zu studiren. Im J. 1821 ward er daselbst zum Doctor der Philosophie promovirt, ließ sich in demselben Jahre in Bonn als Privatdocent der Philosophie nieder, wurde 1823 als außerordentlicher Professor der Philosophie an die Akademie zu Münster berufen und drei Jahre darauf zum ordentlichen Professor ernannt. Seine Thätigkeit an der Akademie zu Münster war nicht allein der Philosophie zugewandt: E. war auch Philologe und ist als zweiter Director an dem philologischen Seminar eine Reihe von Jahren thätig gewesen. Er starb im J. 1854 am 6. October in seiner Vaterstadt Düren, wohin er sich in den Ferien begeben hatte. Von seinen philosophischen Schriften sind zu erwähnen: „System der Logik“, 1823 und 1830; „Moralphilosophie“, 1827 und 1837; „Psychologie“, 2 Bde., 1854. Außerdem hat er herausgegeben: „Franz von Fürstenberg’s Leben und Wirken“, 1842, und eine Anzahl von Programmen philosophischen und philologischen Inhalts zu den Verzeichnissen der Vorlesungen an der Akademie zu Münster geliefert.

[384] Vgl.[3] Raßmann’s Nachrichten von dem Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller des 18. u. 19. Jahrhunderts. Münster 1866.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 383. Z. 24 f. v. u. l.: unweit Heinsberg in der Rheinprovinz. Nach vier Jahren begann er in seiner Vaterstadt unter der Leitung des Exjesuiten Heimbach seine philosophischen Studien; er blieb dort anderthalb Jahre und ging dann nach Köln etc. [Bd. 7, S. 796]
  2. das. Z. 16 f. v. u. l.: dorthin folgte, siedelte auch E. nach Bonn über und studirte unter Heinrich und Naeke weiter Philologie. Im J. 1821 etc. [Bd. 7, S. 796]
  3. S. 384. Z. 1 v. o. zuzufügen: F. Winiewski, Memoria Guilielmi Esser; 1855. [Bd. 7, S. 796]