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Artikel „Esche, Nicolaus van“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 336–337, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Esche,_Nikolaus_van&oldid=- (Version vom 30. November 2024, 11:52 Uhr UTC)
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Esche: Nicolaus van E., geb. 1507 zu Oisterwyk in Nordbrabant, † 1578, ein Vertreter jenes praktischen Mysticismus, der aus der Fraterschule Gerhard Groote’s hervorging. Obwol zu schüchtern, um den weitergehenden Bahnen der Reformation zu folgen, strebte er doch eifrig nach einer Reformation des Klosterlebens. Unter Leitung des berühmten Macropedius erhielt er seine Erziehung in der Fraterschule zu Herzogenbusch und studirte nachher an der Löwener Universität, wo er den Baccalaureat nebst der Priesterweihe erhielt. Bald aber zog er nach Köln und widmete sich dort dem Unterricht der Jugend mit so gutem Erfolg, daß man ihm die Erziehung des jungen Herzogs von Jülich antrug, was er jedoch abwies. Sein asketischer Charakter neigte sich vielmehr dem strengen Klosterleben zu; aber sein zarter Körper machte ihm den völligen Eintritt in den Karthäuserorden unmöglich. Doch trat er zu Köln in den Orden ein, welcher ihm 1538 das Confessoramt der Beginen zu Diest anvertraute, deren Rückkehr zu einem geistlichen Leben er nach anfänglich vergeblichen Anstrengungen glücklich erreichte. Ebenso verdankten ihm die Franciscaner Tertiarissen zu Diest die Wiedererrichtung ihres Convents und seine praktische Wirksamkeit erstreckte sich auf noch mehrere andere Stifter. Gleichwol hatte er noch immer zu viel von dem freieren Geiste der Brüder des gemeinen Lebens an sich, um nicht den Inquisitoren Tapper und Druitius verdächtig zu scheinen. Eine deshalb eingebrachte Klage blieb aber ohne Erfolg. Vielmehr erwarb seine reformatorische Thätigkeit sich so sehr die Beistimmung des Vicargeneral von Mechelen, Maximilian Morillan, daß dieser ihm die Anordnung und Reformation verschiedener Nonnenklöster auftrug und der Cardinal Granvella ihn zum Erzpriester des Decanats zu Diest ernannte. Von seinen Schriften erwähnen wir: „Templum animae“, 1543, und „Corten ende heyligen regel van leven“, von A. Jansen von Diest in van Esche’s Biographie aufgenommen. Daneben [337] übersetzte er die „Exercitia de vita et passione Salvatoris J. Thauleri“ in die Landessprache (Köln 1548, Antw. 1551, 1565) und verfaßte eine lateinische Uebersetzung der „Margarita evangelica in libros quatuor divisa“ (Köln 1545).

Biographie von A. Jansen; vgl. ferner Paquot’s Mémoires II. p. 581; Glasius, Godgel. Nederl.; van der Aa, Biogr. Woordenb.