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Artikel „Eberlin, Daniel“ von Philipp Spitta in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 574–575, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eberlin,_Daniel&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 01:17 Uhr UTC)
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Eberlin: Daniel E., ein zu Nürnberg geborener Musiker des 17. Jahrhunderts, war ebensowol durch seine mannigfaltigen Lebensschicksale als durch sein vielumfassendes Wissen und Können ausgezeichnet. Nachdem er in seiner Jugend sich in Rom zur Erlernung der Musik aufgehalten, dann aber als Hauptmann der päpstlichen Truppen in Morea gegen die Türken gekämpft hatte, wurde er Bibliothekar in Nürnberg. Diese Stelle vertauschte er 1673 mit dem Capellmeisterposten in Cassel. Von Cassel begab er sich in gleicher Eigenschaft an den Hof zu Eisenach, bekleidete aber nebenher noch die Aemter eines Pagenhofmeisters, geheimen Secretärs, Münzwardeins und Regentens auf dem Westerwalde. Dann betrieb er zeitweilig in Hamburg und Altona Banquiergeschäfte und kehrte 1678 nach Cassel zurück, wo er 1685 als Hauptmann der Landmiliz starb. Georg Philipp Telemann, der eine Tochter Eberlin’s zur ersten Frau hatte, rühmt ihn als gelehrten Contrapunktisten und hervorragenden Violinspieler. Im J. 1675 erschienen von seiner Composition zu Nürnberg Violintrios [575] unter dem Titel: „Trium variantium fidium concordia, hoc est moduli musici, quos sonatas vocant, ternis partibus conflati.“ Ueber eine Aria Eberlin’s pro dormente Camillo schrieb Joh. Christoph Bach in Eisenach im Jahre 1690 Claviervariationen. Sein Bildniß, von Strauch verfertigt, besaß E. L. Gerber; unter demselben befand sich ein zehnstimmiger Canon: „Ex ungue Leonem.“