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Artikel „Dulon, Friedrich Ludwig“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 458, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dulon,_Friedrich_Ludwig&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 04:22 Uhr UTC)
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Dulon: Friedrich Ludwig D., blinder Flötenspieler, geb. zu Oranienburg (Mark Brandenburg) 14. Aug. 1769, † 7. Juli 1826. Seit seinen ersten Lebenstagen blind, ward er von seinem Vater[WS 1], einem ehemaligen Accisbeamten aus französischer Emigrantenfamilie[WS 2] und Schüler von Quantz, auf der Flöte und dem Clavier, später vom Organisten Angerstein[WS 3] zu Stendal in der Composition unterrichtet. Vermöge eines erstaunlichen musikalischen Gedächtnisses verfügte er über mehr als 250 Concertstücke. Schon seit seinem 13. Jahre ließ er sich auf kleineren Kunstreisen hören. Von seinem Vater und nach dessen Tode von seiner Schwester begleitet, durchreiste er dann seit 1783 fast ganz Europa, überall mit großer Bewunderung aufgenommen. In Petersburg wurde er 1796 zum kaiserl. Kammermusikus ernannt. Seine letzten Jahre verlebte er in Würzburg, wo er auch gestorben ist. Es wurden einige Concerte, Duos für Flöten, Flöte und Violine etc. von seiner Composition gedruckt. Eine theils dictirte, theils erzählte Autobiographie von ihm gab Wieland heraus: „Dulon’s des blinden Flötenspielers Leben und Meinungen von ihm selbst bearbeitet“, 2 Bde. 1807–8.

Mendel, Mus. Conversationslex.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Louis Dulon (1742–um 1798), Steuerdirector in Oranienburg und Havelberg, später in Stendal.
  2. Friedrich Ludwig Dulons Großvater Louis Dulon (1692–1746) stammte aus Villeneuve im Waadtland, das seit 1536 dem Stadtstaat Bern gehörte.
  3. Johann Karl Angerstein (1744–1815), Organist zu Stendal, ab 1788 Prediger in Bertkow.