ADB:Driesen, Georg Wilhelm von

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Artikel „Driesen, Georg Wilhelm von“ von Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 410–411, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Driesen,_Georg_Wilhelm_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 00:46 Uhr UTC)
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Driesen: Georg Wilhelm v. D., königl. preuß. Generallieutenant und Kürassierregimentschef, geb. 8. Juni 1700 zu Klein-Gilgehnen im Herzogthum Preußen, † 2. Novbr. 1758. Als angehender stud. theol., 17jährig, durch König Friedrich Wilhelm I. zum „Umsatteln“ veranlaßt, trat er in das Cadettencorps zu Berlin und verließ dasselbe nach 9 Monaten als Kürassier-Cornet. Bei König Friedrichs II. Thronbesteigung war D. Compagniechef (seit 27. Novbr. 1739); er rückte im März 1741 zum Major auf, erwarb sich bei Chotusitz den Orden Pour le mérite und den Oberstlieutenantsgrad. Als Oberst und Regimentscommandeur aus dem 1. schlesischen Kriege zurückgekehrt, genügte D. im Friedensdienst vollauf den strengen Anforderungen des Kriegsherrn und erhielt nicht nur schmeichelhafte sondern auch materiell werthvolle Beweise der königlichen Zufriedenheit. Beim Kriegsausbruch 1744 ist D. Regimentschef, bei Lobositz (1. Octbr. 1756) Brigadier und zwar ein ruhmbegierig und kraftvoll in den Schlachtverlauf eingreifender. Bei Leuthen Generallieutenant und 50 Schwadronen befehligend, reiht sich D. ein in den engern Kreis der hochberühmten Cavallerieführer Friedrichs d. Gr. Driesen’s rechtzeitiger energischer Angriff [411] (Attake en muraille und gleichzeitiger energischer Einfall in Feindes Flanke und Rücken) entschied die Leuthner Schlacht – „mit einem Reiten, von dem wir nichts mehr kennen, als das man’s nicht mehr kann“ (Scherenberg). Driesen’s Geschicklichkeit und hervorragendes Verdienst am 5. Decbr. 1757 ist angemessen erörtert in einem für Fachleute äußerst werthvollen Büchlein: „Ueber die großen Cavallerieangriffe in den Schlachten Friedrichs d. Gr. etc. Ein Beitrag zur Geschichte des Verfalls dieser Waffe“; Berlin, Verlag von Heymann, 1844, 2. Aufl. S. 99. Für den Feldzug 1758 als magister equitum dem Prinzen Heinrich von Preußen zugetheilt, kehrte D. von einem Streifzug nach Franken gichtkrank zurück; aber erst auf ausdrücklichen Befehl des Prinzen begab er sich als Patient nach Dresden. Von hier aus kam er nicht mehr zu seinem Regiment zurück; jeder in demselben beklagte Driesen’s Ableben als das eines Vaters. – Der Name dieses wackeren, durch Gemüthstiefe und echte Religiosität sich auszeichnenden Reitersmanns befindet sich auf dem Fußgestell der Statue Friedrichs d. Gr. zu Berlin (Südseite).

Ausführliches über D. in Pauli’s Leben großer Helden (Halle 1761). Theil V.