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Artikel „Dorner, Johann Jakob, der ältere“ von Rudolf Marggraff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 354, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dorner,_Johann_Jakob&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 09:17 Uhr UTC)
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Dorner: Johann Jakob D., der ältere, Maler und Radirer, geb. zu Ehrenstetten bei Freiburg im Breisgau 1741, † 22. Mai 1813. Den Unterricht in der Kunst empfing er zuerst in Freiburg bei Franz Joseph Rösch, seit 1759 in Augsburg bei Ignaz Bauer, bei dem er hauptsächlich die damals in Süddeutschland beliebte Frescomalerei betrieb; bereiste darauf mit seinem Bruder, dem Bildhauer Joseph D., Oberitalien und schmückte noch in demselben Jahre 1759 die Kirche der Kreuzherren zu Westerheim in Würtemberg mit Fresken. Später nach München gegangen, ward er hier 1762 zum Hofmaler, 1765 provisorisch und nach einer Reise über Düsseldorf nach den Niederlanden (1766–68 oder 69) definitiv zum Gallerieinspector ernannt unter der Bedingung, jährlich vier Cabinetsstücke im Geschmack Dou’s und anderer niederländischer Meister zu liefern. Von dieser Bedingung entband ihn erst Kurfürst Karl Theodor bei seiner Thronbesteigung 1777, indem er ihn zum wirklichen Hofkammerrath und nachgehends nach Einrichtung der Gallerie im Hofgarten unter Weizenfeld’s Directorium zum Vicedirector ernannte. So war ihm beschieden, an der Einrichtung dieser Gallerie mitzuwirken, während er zugleich als Lehrer die fruchtbarste Thätigkeit übte. Besonders eifrig wurden die Copirstudien betrieben und D., indem er mit Einsicht auf den Werth der älteren Meister hinwies, wußte hierbei neben Form und Farbe vor allem auch das Geistige zu erfassen. Aus den Arbeiten seiner Schüler brachte er 1788 auch die erste öffentliche Kunstausstellung in München zu Stande; die Ausstellung zählte 65 Zeichnungen und 79 Oelgemälde. D. selbst stellte sein erstes für die Pfarrkirche Waldkirchen (Oberpfalz) gemaltes Altarbild aus, den Abschied der Apostel Petrus und Paulus. – Seit der Thronbesteigung Max Josephs 1799 tritt Dorner’s Name und amtliches Wirken neben Mannlich und Dillis mehr und mehr in den Hintergrund. Doch erlebte er noch die Freude, das Talent seines Sohnes, des nachmaligen Galleriedirectors Johann Jakob Dorner’s des jüngeren, als Landschaftsmaler anerkannt zu sehen. Seine Oelbilder (Porträts, weltliche und kirchliche Historien, Landschaften und Genrebilder, namentlich solche im niederländischen Stil) befinden sich in den Gallerien von Augsburg, München, Schleißheim, in den Kirchen von Waldkirchen, Altötting und anderwärts; viele in Privatbesitz. Hervorragend darunter sind die 7 in Schleißheim befindlichen Genrebilder (Nr. 238–244). – Von seinen Radirungen verzeichnet Maillinger’s Bilder-Chronik 12 (Nr. 1230–1241).

Kunstzeit. v. J. 1772, S. 89; Die pfalzbair. Muse, Jahrgang 1786, St. 7–8; Westenrieder, Sämmtliche Werke I. S. 130. 138. 144. 149; Lipowski, Bair. Künstlerlex. I. S. 51 ff.