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Artikel „Dietrich, Bischof von Utrecht“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 190, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dietrich_van_der_Aare&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 03:21 Uhr UTC)
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Dietrich, Bischof von Utrecht, aus dem Geschlecht van der Aare, ward 1198, nach dem Tode der beiden Nebenbuhler, des Welfen Arnold von Isenburg und des Waiblingers Dietrich von Holland, zum Bischof erwählt. Er erfreute sich besonders der Gunst des Kaisers Otto IV., dem er seine Wahl zu verdanken hatte und suchte die Zwistigkeiten in Holland zum Besten seines Stiftes auszunützen. Dadurch ward er schon einmal von Wilhelm von Holland, der nach Beendigung seines Streits mit seinem Bruder D. VII., in einem Theil von Friesland herrschte und dessen Gebiet er ihm streitig machte, geschlagen und gefangen und später, als dieser mit Ada und dem Grafen Ludwig von Loz (oder Lom) über des Grafen Dietrichs Erbe kämpfte, mischte er sich fortwährend zu Gunsten der letzteren ein und suchte die früher Utrecht gehörenden, aber nachher zu Holland gekommenen Länder wieder an das Stift zu bringen. Nicht minder lag er in fortwährendem Streit mit Graf Otto von Geldern, über den Besitz der Veluwe, welcher Landstrich das Nieder- und Oberstift verband. Es gelang dem kriegerischen und herrschsüchtigen Prälaten nie, seine Ansprüche durchzusetzen und, als er 1212 starb, war das Bisthum mehr als je unter holländischem Einfluß. Als Kirchenfürst war D. sehr thätig zur besseren Organisation seines Sprengels, Befestigung der Disciplin der Geistlichen etc. D. war ein echter Repräsentant der höheren Geistlichkeit seiner Zeit, ein hochstrebender nie ruhender Geist, immer bedacht, seine Macht auszubreiten.