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Artikel „Dietmar von Eist“ von Wilhelm Scherer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 167, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dietmar_von_Eist&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 21:09 Uhr UTC)
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Band 1 (1875), S. 167 (Quelle).
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Aist: Dietmar von A., deutscher Lyriker des 12. Jahrhunderts, der um oder nach 1180 blühte, wahrscheinlich ein jüngerer Dienstmann des von 1143 bis gegen 1170 nachweisbaren Dietmar von Aist oder Aistersheim (in Oberösterreich). Von ihm zwei Liederbücher, am besten herausgegeben in Lachmann-Haupt, Minnesangs Frühling, das erste S. 32, 1–46, 4; darin ist zufällig in der einen Handschrift ein Blatt mit zwei sehr alten Liebesliedern 37, 4–29 gerathen; das zweite 36, 34–37, 3. 37, 30–40, 18. Letzteres den ganzen Verlauf eines Liebesverhältnisses der Zeitfolge nach spiegelnd. Die freieren kunstvolleren lyrischen Formen und die romanische Auffassung der Liebe als Frauendienst gelangten durch ihn nach Oesterreich, wo er mithin als Vorläufer Reinmars und Walthers von der Vogelweide zu betrachten ist. Alle seine Lieder aber sind noch einstrophig, mit Ausnahme des schönen Tageliedes 39, 18–29, mit dem es eine besondere nicht ganz aufgeklärte Bewandtniß hat.