Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dietmar, Joh. Wilhelm“ von Georg Brückner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 171–172, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dietmar,_Johann_Wilhelm&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 06:05 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Dietmar (Verweisung)
Band 5 (1877), S. 171–172 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Wilhelm Dietmar in der Wikipedia
Johann Wilhelm Dietmar in Wikidata
GND-Nummer 100106870
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|171|172|Dietmar, Joh. Wilhelm|Georg Brückner|ADB:Dietmar, Johann Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100106870}}    

Dietmar: Joh. Wilhelm D., ein um die Subsistenzmittel der Universität Jena höchst verdienstvoller Rechtsgelehrter, 1671 zu Oberkatz im Großherzogthum Sachsen-Meiningen geboren, Sohn eines dasigen Bauern und Wagners, besuchte die Schule zu Gotha und 1693 die Universität Jena, wurde hier 1695 Advocat, 1702 Doctor juris und Privatdocent, 1712 sachsen-meiningisch-coburgischer Commissionsrath, 1720 wirklicher Rath und ordentlicher Advocat bei dem fürstlich sächsischen Hofgericht zu Jena. In den 1730er Jahren führte er für die Herzoge des Gesammthauses Sachsen-Gotha gegen Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar, der das für die Universität Jena gestiftete Gut Apolda an sich zu ziehen suchte, bei dem Reichshofrath einen siegreichen Proceß, dem zufolge das Haus Sachsen-Weimar alles Entzogene an Jena herausgeben und alle Schäden ersetzen mußte. Eben deshalb konnte D., solange der ihm grollende Herzog Ernst August († 1748) lebte, zu keiner Professur gelangen. Erst 1749 ward er Professor der Institutionen, 1753 zugleich der Pandekten und 1755 des Codex. Er starb 6. Juli 1759 im 88. Lebensjahre. Von seinen Schriften ist sein Programm „De vestigiis et situ Dispargi in Comitatu Henneberg“ eine historische, [172] leider aus Vorliebe für die bei seinem Geburtsort gelegene Diesburg verfaßte, im Ziel verfehlte Abhandlung; die übrigen sind theils rein wissenschaftliche theils advocatorische juridische Arbeiten.

Ueber seine Schriften s. Meusel’s Lexikon; Stapf[1], Gallerie aller jurid. Autoren II, 198.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 172. Z. 4 v. o. l.: Stepf statt Stapf. [Bd. 29, S. 774]