ADB:Dedekind, Constantin Christian
Heinrich Schütz fällte in einem Briefe, welchen D. in seiner „Elbischen Musenlust“ abdruckte, ein günstiges Urtheil über seine Melodien. Vollständig aufgeführt findet man seine musikalischen Arbeiten bei Gerber und Becker: „Melodien zu Bußgesängen von Joh. Frentzel“, Leipzig 1655; „Aelbianische Musenlust, 175 Lust-, Ehren-, Zucht- und Tugendlieder mit Melodien“, 4 Thle., Dresden 1657; „Geistliche einstimmige Concerte“, ebd. 1662; „24 und 30 Davidische Psalmsprüche“, ebd. 1663; „Salomonische Liebesworte“, ebd. 1664; „Heilige Leidenslieder“, 2 voc. mit GB., ebd. 1666; „Geistliche Concerte“, 2 Thle, ebd. 1672; „120 deutsche geistliche Concerte“, 3 Thle., ebd. 1676; „Sonn- und Festtagsandachten“, ebd. 1683; „Musikal. Jahrgang und Vespergesang“, 2 voc. mit Orgel, ebd. 1694, und einige andere.
Dedekind: Constantin Christian D., Musiker und Poet, geboren zu Reinsdorf in Anhalt-Cöthen, vermuthlich 2. April 1628, seit 1654 Bassist in der Dresdner Capelle und 1666 bis anscheinend 1676 Concertmeister der deutschen Abtheilung derselben, gest. 1697 als kaiserl. gekrönter Poet und kursächsischer Steuereinnehmer. Als Mitglied des Elbischen Schwanenordens führte er den Namen ConCorDin. Sowol Poesie als Musik müssen ihm recht leicht aus der Feder geflossen sein, wie man aus seiner umfänglichen Production schließen darf. Als Dichter hat er geistliche Lieder geschrieben, auch Ballette verfertigt, besonders aber zahlreiche Texte zu geistlichen Musikdramen verfaßt, welche am Dresdener Hofe zwar vieler Beliebtheit sich erfreuten, an Plattheit und Roheit des Stiles aber kaum jemals übertroffen worden sind („Neue geistliche Schauspiele, bequemt zur Musik“, Dresden 1670; „Altes und Neues in geistlichen Singspielen“, Dresden 1681). Auch seine Compositionen fanden viel Anklang und selbstEuricius D., aus Neustadt stammend, war zu Ende des 16. Jahrhunderts Cantor an der Johanniskirche zu Lüneburg und hat herausgegeben: „Breves periodae Evangeliorum von Advent bis Ostern“, 4–5 voc., Lüneburg 1592
[12] Henning D. war um 1590 Cantor zu Langensalza, wurde 1614 Prediger daselbst und 1622 Pfarrer zu Gebsee. Er hat drucken lassen: „Dodekatonon etc. Neuwe ausserlesene Tricinia auff fürtreffliche lustige Texte etc.“; Erfurt 1588; „Soldatenleben etc., 5 voc. zum Gebrauch für allerlei Instrumente“, Erfurt 1628; „Kinder-Musik etc., in richtige Fragen und gründliche Antworten gebracht“, Erfurt 1589; „Praecursor metricus musicae artis etc.“, Erfurt 1590.