ADB:Daffinger, Moritz Michael

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Artikel „Daffinger, Moriz Michael“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 689, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Daffinger,_Moritz_Michael&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 05:20 Uhr UTC)
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Daffinger: Moriz Michael D., Maler, geb. zu Wien am 25. Januar 1790, † am 22. August 1849, war Sohn eines Malers der k. k. Porzellanfabrik, erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter der Leitung Füger’s und sollte ursprünglich dem Beruf seines Vaters folgen. Er verließ jedoch schon 1809 seine Stellung in der Porzellanfabrik und widmete sich dem Porträtfache, worin er durch seine, meist auf Elfenbein ausgeführten Bilder bald Ausgezeichnetes leistete. Seine ersten Porträts waren jene französischer Offiziere, welche während der Franzosen-Invasion in Wien verweilten. Zur Zeit des Wiener Kongresses mit Lawrence[WS 1] in Berührung getreten, übte dieser Künstler auf D. in Bezug auf Technik einen mächtigen Einfluß und er entwickelte nunmehr eine solche Sicherheit in der Zeichnung von Details, einen so blendenden Farbensinn und solche Eleganz im Vortrage, daß er auf seinem Gebiet keinen Rivalen zu scheuen hatte. Seine überaus zahlreichen Arbeiten sind meist im Besitz des Kaiserhauses und der Mitglieder des österreichischen Adels. Zu seinen berühmtesten Porträts zählen jene des Herzogs von Reichstadt, gestochen von Benedetti, der Herzogin Sophie und ihrer Kinder, des Fürsten Metternich und seiner Familie. Im Besitze der letzteren ist auch eine sehr interessante Collection von Porträts hervorragender Zeitgenossen von seiner Hand. D. malte auch in Aquarell und Oel und versuchte sich in der Bildhauerei und Sculptur. In späteren Jahren malte er mit gleicher Vollendung auch Blumen und hinterließ eine Fauna Austriaca, bestehend aus mehr als 400 Aquarellen, welche nach seinem Tode in den Besitz der Akademie der bildenden Künste überging.

Nagler, Künstler-Lexikon, Wurzbach, Biographisches Lexikon V. Bd., S. 127.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Sir Thomas Lawrence (1769–1830), englischer Maler.