ADB:Dürr, Wilhelm (badischer Hofmaler)
Kuppelwieser’s Einfluß der religiösen Historienmalerei zuwandte. Im Anfang der 1840er Jahre lebte er in Rom und verkehrte in den der gleichen Richtung angehörenden Kreisen der Overbeck, Deger, Ittenbach, der beiden Müller u. A.; als er eines Tages im Nemisee badete, rettete ihm Rahl das Leben. Nach seinem Heimathlande zurückgekehrt, nahm D. seinen Wohnsitz in Freiburg im Breisgau. Er malte viele Altarbilder für Kirchen Badens und des Elsasses und auf Bestellung des Großherzogs von Baden und des Fürsten zu Fürstenberg für deren Galerien in Karlsruhe und Donaueschingen. Das Kupferstichcabinet zu Karlsruhe bewahrt von seiner Hand viele Illustrationen zu Hebel’s Alemannischen Gedichten. Dürr’s Werke sind mehr durch die sehr sorgfältige Zeichnung als durch die Farbe ausgezeichnet. Er war kein Colorist. Trotz einer conventionellen Behandlung, die man seinen Bildern nicht mit Unrecht vorwarf, verrathen sie doch Wärme des Gefühls und volle Hingabe an den Gegenstand der Darstellung. Freiburg, wo er sich großen Ansehens und allgemeiner Beliebtheit erfreute, verließ D. im J. 1887, um nach München überzusiedeln, wo sein gleichnamiger Sohn, ein talentvoller Künstler, seit längerer Zeit lebte. Dort starb er am 7. Juni 1890. Wilhelm Dürr der Sohn starb am 23. Februar 1900.
Dürr: Wilhelm D., Maler, wurde zu Villingen im Schwarzwald am 10. Mai 1815 geboren. Sein Vater war dort Chorregent am Münster und Musiklehrer. D. erhielt seine künstlerische Ausbildung in Wien, wo er sich besonders unter- Badische Biographien 4, 89.