ADB:Döring, Matthias (1. Artikel)

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Artikel „Döring, Mathias“ von A. Weiß. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 349–350, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:D%C3%B6ring,_Matthias_(1._Artikel)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:10 Uhr UTC)
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Döring: Mathias (nicht Matthäus) D. (Doring, Dering, Thoring, Dornick),[WS 1] Minorit, gebürtig aus Kyritz in der Mark Brandenburg, seit 1424 Lehrer der Theologie zu Erfurt, dann Provinzial seines Ordens in Sachsen. Als solcher bemühte er sich viel um die Reform seiner Klöster. Landgraf Friedrich übertrug ihm 1431 die Reformation des Barfüßerklosters in Eisenach. Als Abgesandter der Universität war er auf dem Concil in Basel und wurde dort 1443 zum Ordensgeneral ernannt. Doch legte er die Stelle wieder nieder und starb [350] im Kloster zu Kyritz glaublich 1465. Die Kenntniß von dem Leben des Mannes und seiner Thätigkeit liegt, wenigstens nach den uns bekannten Nachrichten, sehr im Argen. Er wird als gut unterrichtet in Philosophie und Theologie gerühmt und soll ein tüchtiger Prediger gewesen sein. Unter seinen Schriften ist außer einem großen Commentar zum Isajas bekannt seine Vertheidigung des Nikolaus von Lyra wider die Anfechtungen, oder besser gesagt, Verbesserungen des Paul von Burgos. Er hat sich darin wol von der Vorliebe für seinen vermeintlich mit Unrecht verletzten Ordensbruder zu weit fortreißen lassen (Freiburger Kirch. Lex. VI. 690). Auch soll er einen Commentar zu den Büchern der Sentenzen geschrieben haben. Zu der Chronik des Dietrich von Engelhausen schrieb er eine geschätzte Fortsetzung von 1420–1464, die ein Unbekannter nach ihm bis 1493 weitergeführt hat. Für die Geschichte von Meißen, Thüringen und Brandenburg ist dieselbe, wie Menken (Script. rerum Germanic. T. III. praef. §. 1) bemerkt, von Bedeutung. Oudin legt ihm irriger Weise die Chronik des Hartmann Schedel bei, welche nach seiner Meinung der letztere neu überarbeitet haben soll. Die genannte Fortsetzung hat Menken (l. c. III. 1–54) herausgegeben.

Jo. Mader, Scriptorum qui in Lipsiensi, Wittenberg., Francofurt. Academia floruerunt centuria. Helmstedt 1660. Fabricius, Biblioth. lat med. aevi ed. Mansi, Patavii 1754. II, 43 sq. Oudin, Comment de script. II, 2451–2454.
A. Weiß.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert in Band 20 ein weiterer Artikel.