ADB:Czjzek, Johann
Haidinger in Beziehung trat und veranlaßt wurde, an den Bestrebungen der durch letzteren gegründeten Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften sich lebhaft zu betheiligen. Eine Reihe kleinerer Abhandlungen, in den Schriften dieser Gesellschaft publicirt, darunter namentlich „Beiträge zur Kenntniß der fossilen Foraminiferen des Wiener Beckens“ 1846 legt Zeugniß von Cžjžek’s ernster wissenschaftlicher Strebsamkeit ab. Von hervorragender Bedeutung war eine folgende Publication: „Geognostische Karte der Umgebung von Wien mit Erläuterungen“, 1849, der später eine ähnliche Karte der Umgebung von Krems folgte. Damit hatte Cz. sich Bahn gebrochen zu seinem wissenschaftlichen Beruf, dem er seit seiner Ernennung zum Bergrath und zweiten Geologen [677] an der neugegründeten geologischen Reichsanstalt in Wien (December 1849) alle seine Kräfte widmete. Er betheiligte sich mit unermüdlicher Thätigkeit fortan ausschließlich an der Lösung der großen Aufgabe, welche dieser berühmten Anstalt gestellt war, nämlich an der geologischen Erforschung und Kartirung Oesterreichs. Zu diesem Zwecke bereiste er hauptsächlich die nordöstlichen Alpen und Böhmen und stellte eine große Anzahl der geologischen Kartenblätter dieser Länder fertig. Die 5 ersten Bände des Jahrbuchs der geologischen Reichsanstalt enthalten sehr zahlreiche Reiseberichte, Mittheilungen und Aufsätze geologischen Inhalts, welche den wesentlichen Antheil Cžjžek’s an dem raschen Aufschwung der geologischen Wissenschaft in Oesterreich beweisen. Auf einer seiner geologischen Excursionen zog er sich ein Leiden zu, dem er im 51. Lebensjahre erlag. C. war in seinem Charakter einfach, wahr und ohne Selbstsucht, in seinen Forschungen gründlich, in seiner Darstellung schlicht und klar.
Cžjžek: Joh. Bapt. Cz., kaiserl. königl. Bergrath und Geolog in Wien, geb. 25. Mai 1806 zu Groß-Jirna bei Brandeis in Böhmen, † 17. Juli 1855 zu Atzgersdorf bei Wien. C. erhielt seine Bildung auf den Lehranstalten in Leitomichl, Prag und Wien, und widmete sich dem montanistischen Fache, in das er 1825 als Praktikant eintrat. Von einem Stipendium unterstützt, besuchte er 1826–1829 die Bergakademie in Schemnitz und wurde, nachdem er diese absolvirt hatte, 1829 Accessist in Pzribram. Durch die niedern Dienststellen rückte er nach und nach bis zum Rechnungsofficialen bei der Bergwesens-Buchhaltung in Wien vor. Hier fand er reichlich Gelegenheit, bergtechnische und geognostische Untersuchungen, insbesondere kartistische Aufnahmen vorzunehmen, wodurch er zunächst mit