Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Cuno, Samuel“ von Wilhelm Scherer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 643, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cuno,_Samuel&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Cunradi, Caspar von
Band 4 (1876), S. 643 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2013, suchen)
Samuel Cuno in Wikidata
GND-Nummer 128858591
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|643|643|Cuno, Samuel|Wilhelm Scherer|ADB:Cuno, Samuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128858591}}    

Cuno: Samuel C., Theolog und deutscher Dramatiker, geb. zu Halle a. d. S., wo er sein ganzes Leben zugebracht zu haben scheint, 1584 Adjunct an der Moritzkirche, 1595 Diaconus, 1607 Archidiaconus an der Kirche U. L. F., † 1615. – Sein „Jesus amissus et repertus“ (Halle 1602) behandelt die Geschichte vom zwölfjährigen Jesus im Tempel nach Luc. c. 2. Der dünne Stoff ist durch allerlei Prosa des Lebens zu vier Acten aufgeschwellt: Jesulein muß in Nazareth herumgehen und die Nachbarn zur gemeinschaftlichen Wanderung nach Jerusalem einladen; seine armen Eltern müssen sich erst Geld borgen; für Jesulein müssen erst neue Schühelein gekauft werden: und das alles sehen wir vor unseren Augen geschehen. Auch die Gespräche auf dem Wege und die Markteinkäufe in der Hauptstadt werden uns nicht geschenkt. Um Maria’s Angst zu verstärken, wird angenommen, daß Herodes noch fortwährend dem Messias auflauern lasse. Dieser ist ganz unkindlich dargestellt und erinnert die Eltern sehr ernsthaft belehrend an das Geheimniß seiner Geburt. Daß er sich gern in Gärten aufhält und da gesucht wird, ist der einzige neue charakteristische Zug. Zwischen dem dritten und vierten Act ist ein satirisches Intermezzo eingeschoben: böse Buben spielen auf dem Kirchhof und prügeln sich, der Narr vertreibt sie und hält eine längere Predigt über die argen Sitten der Jungen und Alten, zuletzt über den Kleiderluxus und die fremden Moden, die in Deutschland herrschende niederländische, spanische, französische Tracht, „Calvinisch seltsame Wams und Hosen“.

Vgl. Adelung; Heyse’s Bücherschatz 2204.