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Artikel „Crombach, Hermann“ von Leonhard Ennen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 605–606, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Crombach,_Hermann&oldid=- (Version vom 6. Oktober 2024, 23:00 Uhr UTC)
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Crombach: Hermann C., geb. zu Köln 1598, starb ebendaselbst am 7. Februar 1680. Er besuchte das dreigekrönte Gymnasium der Jesuiten, erhielt hier den Grad eines Magisters der freien Künste und trat 1617 in den Jesuitenorden. Nachdem er die vier Gelübde abgelegt hatte, wurde er in seinem Collegium mit der Professur der Moraltheologie betraut. Außerdem wirkte er segensreich im Beichtstuhl. Seine Mußezeit verwendete er auf das Studium der Kölner Kirchen- und Profangeschichte. In seinen desfallsigen Arbeiten zeigt sich schon ein Anflug von historischer Kritik. Er ließ sich besonders angelegen [606] sein, seinen Gegenstand pragmatisch zu behandeln und seine Behauptungen durch authentische Urkunden zu begründen. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Primitia gentium seu historia ss. trium regum magorum“; die erste Ausgabe ist von 1647; in diesem Jahre überreichte er dem Rath ein Exemplar der Geschichte der heil. drei Könige und für jedes Rathsglied ein Exemplar der Abzeichnung der Dom-Thürme nach ihrer Vollendung; dafür erhielt er hundert Rathszeichen und sein Verleger Kinckius ein Schutzprivileg auf zwanzig Jahre; eine andere Ausgabe ist von 1654. „Leben des heiligen Geroldi Cremonensischen Martyrers und Cöllnischen Bürgers“, 1652; „Vita et martyrium s. Ursulae et sociarum undecim millium virginum“, 1674; „Idea sacerdotum sive vita Jacobi Merlo-Horstii parrochi Coloniae ad hortum B. M. V.“; „Auctuarium Ursulae vindicatae“, 1669; „Cultus et icones ss. trium regum, praesidium hominum“, 1672. Außer diesen Druckschriften hinterließ er in Manuscript: „Vitae fundatorum qui provinciae Rhenanae inferioris soc. Jesu collegia, novitiatus, missiones fundarunt“; „Vita venerandi servi dei Mauritii de Buren soc. Jesu presbyteri“; „Annales metropolis Coloniae Agrippinensis a prima origine deducti usque ad seculum Christi XVII“, in drei Folianten. Das Werk schließt mit dem Jahre 1675. Als er im Jahre 1654 dem Rath ein Exemplar seiner Geschichte der heiligen drei Könige überreichte, stellte er das Ansuchen, „ihm zur Vollführung der historischen Jahrbücher aus den Schreinen und Archiven allen Beistand zu leisten“. Der Rath beauftragte den Syndicus, sich davon zu überzeugen, ob das Werk die gewünschte Unterstützung werth sei. Das Gutachten fiel günstig aus, und als C. mit seinem Werke fertig war, entschloß sich der Rath, das Manuscript anzukaufen, die inserirten Urkunden mit den Originalen vergleichen zu lassen und sich später darüber schlüssig zu machen, ob das Ganze nicht dem Druck übergeben werden solle. Am 18. April 1672 beschloß der Rath zu „vorhabendem Druck der von C. perfectirten und durch den Syndicus v. Wedig durchgesehenen Chronik die Hälfte desjenigen, was von Seiten des Magistrates zur Beibringung der Brölmann’schen Collectanen vorhin offerirt, zu entrichten“. Nachdem der Rath an den Verfasser den bedungenen Preis bezahlt hatte, ließ man die Frage über die Drucklegung ruhen. Das Manuscript blieb im Stadtarchiv, wo es sich annoch befindet. Zur rheinischen Kirchengeschichte enthält es manche äußerst schätzenswerthe Beiträge.

Hartzheim, Bibl. Colon.; v. Bianco, Gesch. der Universität Köln; Kölner Rathsprotocolle.