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Artikel „Cramer, Johann Jakob“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 547–548, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cramer,_Johann_Jakob&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 12:21 Uhr UTC)
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Cramer: Johann Jakob C., geb. 24. Jan. 1673 zu Elgg im Canton Zürich, studirte zu Zürich und Altdorf vorzugsweise morgenländische Sprachen und rabbinische Litteratur, letztere unter Wagenseil’s Anleitung. Darauf besuchte er auch die Universitäten Leyden und Utrecht und machte nach vorübergehendem Aufenthalt zu Zürich und Altdorf große wissenschaftliche Reisen durch ganz Deutschland, die Niederlande, später auch nach England und Frankreich vorzugsweise in dem Interesse, seine wissenschaftliche Erkenntniß des Judenthums zu erweitern. Verschiedene Rufe ablehnend, ward er 1696 Professor der morgenländischen Sprachen zu Zürich und gleich darauf zu Herborn in Nassau. Uebertriebene geistige Anstrengung aber hatte früh seine Gesundheit untergraben, er starb im 29. Lebensjahre am 9. Febr. 1702 zu Zürich, wohin er sich um Erholung zu suchen begeben hatte. – S. Scheuchzer, Nov. literar. Helvet. ad ann. 1702. Jöcher, Gel. Lex. I. 2170. Escher in Ersch u. Gruber’s Encykl. I, 20. S. 79. – Bekannt ist seine Dissertation „De ara exteriore templi secundi“, 1697, in welcher er zunächst über den Brandopferaltar des ersten Tempels [548] handelt, um alsdann die Beschaffenheit des Brandopferaltars im herodianischen Tempel festzustellen. Er erklärte hier die wichtige Mischnahstelle Middoth 3, 1, indem er sie nach rabbinischen Andeutungen emendirt, so daß er zwei Abstufungen der Quadratfläche des Altars annimmt. Die untere habe 32 □Ellen, die obere 28 □Ellen betragen. Da von letzterem Raum auf der Oberfläche des Altars nach allen Seiten 1 □Elle als Platz für die Hörner und den Umgang der Priester abgegangen sei, so habe der eigentliche Opferherd 24 □Ellen gemessen. Mißlich ist bei dieser mit viel Gelehrsamkeit begründeten Ansicht nur, daß man sich den Umgang der Priester in gleicher Höhe mit der Opferstelle denken soll. – Seine gelehrte Kenntniß des Judenthums hat er vorzüglich in der „Theologia Israelis“, 1705. 2 Bde., in dem „Commentarius posthumus in codicem Succa“, 1726 niedergelegt.