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Artikel „Cramer, Daniel“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 546–547, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cramer,_Daniel&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 01:34 Uhr UTC)
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Cramer: Daniel C., lutherischer Theologe, geb. 20. Jan. 1568 zu Reetz in der Neumark, † 5. Oct. 1637 zu Stettin, erhielt seine wissenschaftliche und theologische Bildung zu Landsberg an der Warthe, Stettin, Danzig und Rostock; [547] war zuerst außerordentlicher Professor der Logik an der Universität zu Wittenberg, wo er auch den theologischen Doctorgrad erwarb, und wurde 1595 als Archidiaconus, Professor am Gymnasium und Consistorialassessor nach Stettin berufen. Später war er Pastor an der St. Marienkirche daselbst und Inspector des Gymnasiums. Die ihm nach Friedrich Runge’s Tode 1607 angetragene Superintendentur im Lande Wolgast nahm er nicht an, versah aber während einer Vacanz von 1613–1618 die Geschäfte des Generalsuperintendenten im Lande Stettin. Er schrieb eine große Anzahl homiletischer Schriften und philosophischer und theologischer Disputationen, einige davon unter dem angenommenen Namen Daniel Candidus, und betheiligte sich auch an dem mit dem brandenburgischen Generalsuperintendenten Pelargus 1614 wegen Einführung der reformirten Lehre in Brandenburg geführten litterarischen Streit. Sein Hauptwerk aber ist die „Pommersche Kirchenchronik“, in verschiedenen Ausgaben lateinisch und deutsch herausgegeben, Frankfurt a. M. 1602, Stettin 1603, beide in Quart, spätere Ausgaben sind in Folio. Dasselbe ist ebenso reichhaltig an Stoff als ermüdend durch seine Darstellung, dennoch aber ist es wegen der zahlreichen aus Kirchen und Klöstern gesammelten Denkmale und anderen Nachrichten, sowie Auszügen aus alten merkwürdigen Schriften (z. B. der niederdeutschen des Anton Remmelding) eine beachtenswerthe Quelle zur Geschichte Pommerns. C. hinterließ zwei Söhne: Johann Jakob († 4. April 1659), Friedrich († 28. Nov. 1691) und einen Enkel Johann († 27. Juli 1714); die beiden letztgenannten waren ebenfalls angesehene Prediger in Stettin.

Wutstrack, Beschreibung von Pommern.