ADB:Colloredo-Waldsee, Rudolf Graf von

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Artikel „Colloredo-Waldsee, Rudolf Graf von“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 420, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colloredo-Waldsee,_Rudolf_Graf_von&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 04:14 Uhr UTC)
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Colloredo-Waldsee: Rudolf, Graf v. C., österreichischer Feldmarschall, Gouverneur von Prag und Großprior des Malteserordens, geb. 2. Nov. 1585, † 24. Febr. 1657. Die Colloredos zählen zu den ältesten Grafen- und Fürstengeschlechtern Oesterreichs, welche seit Jahrhunderten dem österreichischen Heere eine Reihe tapferer und verdienstvoller Kriegsmänner gegeben haben (fünfzehn Colloredos bekleideten die Generalscharge). Der Ursprung des Geschlechts wird von dem schwäbischen Edlen Liobardus hergeleitet; 1588 erhielt es die freiherrliche und 1624 die gräfliche Würde. Rudolf C., zu Prag geboren, hatte den Kaiser Rudolf I.[WS 1], bei welchem sein Vater Kämmerer war, zum Taufpathen. Nachdem er in den Malteserorden getreten und vom Kaiser zum Großprior in Böhmen erhoben worden, widmete er sich durch die ganze Zeit des dreißigjährigen Krieges dem Soldatenstande und zeichnete sich bei verschiedenen Gelegenheiten, besonders aber bei Lützen aus. Hier führte er den rechten Flügel und focht mit solcher Tapferkeit, daß er sieben Wunden davon trug. Nach dem Falle Wallenstein’s befehligte C. eine Zeit lang die Truppen in Schlesien, machte dann 1643 den Zug Gallas’ nach Holstein mit und theilte dessen Unfälle bei Magdeburg. Seinen Hauptruhm erwarb er sich jedoch im J. 1648 bei der Vertheidigung der Prager Altstadt gegen die Schweden. Alle Versuche Königsmark’s sich auch dieses Theiles der Stadt zu bemächtigen, nachdem ihm die Neustadt und Kleinseite bekanntlich durch Verrath in die Hände gefallen, blieben vergeblich. C., der nach dem abgeschlossenen Frieden zum Feldmarschall ernannt worden war, starb 9 Jahre später als Gouverneur der von ihm so tapfer vertheidigten Stadt.

Hirtenfeld, Oesterr. Militär.-Lexikon, S. 732.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. korrekt: Rudolf II.