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Artikel „Colli, Hippolyt von“ von Emil Julius Hugo Steffenhagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 405–406, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colli,_Hippolyt_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 13:12 Uhr UTC)
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Colli: Hippolyt v. C. (a Collibus, a Colle), Rechtsgelehrter, aus alter italienischer Familie, geb. 20. Febr. 1561 in Zürich, wohin sein Vater der protestantischen Religion wegen geflüchtet war, † 2. (nicht 21.) Febr. 1612 zu Heidelberg. Er studirte in Italien, wurde in Basel 1583 Doctor der Rechte, 1584 Professor und begab sich 1586 (nicht 1588) in gleicher Eigenschaft nach Heidelberg, wo er 1588 das Prorectorat bekleidete. In Folge von Mißhelligkeiten mit dem händelsüchtigen Pacius kehrte er 1589 als Syndicus nach Basel [406] zurück. 1591 ging er mit Christian I. von Anhalt-Bernburg als dessen Kanzler nach Frankreich, von da als Gesandter nach England und an verschiedene deutsche Höfe. 1593 trat er wieder in pfälzische Dienste als Präsident des Hofgerichts zu Heidelberg und kurfürstlicher Rath, worauf er 1597 zum wirklichen geheimen Rath, 1603 zum Oberamtmann ernannt ward. Auch in dieser Stellung war er vielfach als Gesandter thätig, 1599 in der Schweiz, 1601 in Polen, 1605 abermals in der Schweiz, 1608 bei den Generalstaaten, 1609 in Frankreich, 1610 in London, 1610–11 in Prag. Seine hauptsächlich politischen Schriften erschienen zum Theil unter erdichteten Namen, wie Sinibaldus Ubaldus, Johann Werner Gebhart, Pompejus Lampugnanus. Häufige Auflagen erlebten der „Nobilis“ (1588), der „Princeps“ (1593) mit dem „Palatinus sive Aulicus“ und der „Consiliarius“ (1596), welche alle auch mehrfach zusammen, zuletzt von Mart. Naurath, 1670, herausgegeben wurden. Erwähnung verdienen noch Colli’s „Fürstliche Tischreden“, 1598, vermehrt von Georg Draud, 2 Thle., 1614, 17 und öfter, sowie die Streitschrift: „Justi Lipsii in Corn. Tacitum notae, cum MS. codice Mirandulano collatae“, 1602, wogegen Lipsius noch in demselben Jahre in seiner „Dispunctio notarum Mirandulani codicis ad Corn. Tacitum“ replicirte. – Joh. Fabricius, Historia bibliothecae Fabric. IV, 387 s. Leu, Helvetisches Lexikon V, 375 f. Dan. Gerdes, Specimen Italiae reformatae p. 230 s. Jugler, Beyträge zur jurist. Biogr. III, 195 ff., VI, 367. Athenae Rauricae. Basil. 1778, p. 157 ss. Jo. Schwab, Syllabus rectorum. Heidelb.[WS 1] 1786, p. 169 s.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Korrigiert. In der Vorlage „Heidebl.