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Artikel „Clenovius, Michael“ von Eduard Alberti in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 323–324, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Clenovius,_Michael&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 01:14 Uhr UTC)
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Clenovius: Michael C., praktischer Theologe, als Dichter (poeta laur. Caes.) in lateinischer, wie niedersächsischer Sprache bemerkenswerth, geboren um 1565 in Hamburg, † 1631 als Pastor in Schenefeld in der Propstei Rendsburg. Er hieß eigentlich Kleinow, aber schon sein Vater, ebenfalls Michael mit Vornamen, der aus Husum stammte, latinisirte den Namen nach damaliger Sitte. Dieser Vater, auch Schriftsteller, war von 1562 bis 1564 Rector der Husumer Gelehrtenschule (vgl. ein Programm dieser Schule vom Jahre 1823 von P. Friedrichsen) und also nicht, wie Moller in seiner „Cimbria litterata“ meint, Lehrer in Hamburg, und kam 1564 als Diaconus der Petrikirche nach Hamburg, wo er 1588 starb. Der Sohn besuchte das Johanneum in Hamburg und studirte Theologie. Derselbe wurde 1588 bei dem bekannten, auch um die Wissenschaft verdienten Heinrich Rantzow, dem kön. Statthalter der Herzogthümer Schleswig-Holstein, Hofprediger auf Schloß Breitenburg und zugleich dessen Bibliothekar, bis er im Jahre 1604 Pastor in Schenefeld, Propstei Rendsburg wurde. Nach einem auf der Kieler Universitäts-Bibliothek befindlichen Manuscript (von Pastor Valentiner: „Versuch die Series der Pastoren in Schleswig-Holstein vollständig zu machen“) war er, nicht schon von 1604 an, sondern erst von 1614 zugleich auch Vicarius an der Hamburger Domkirche und starb, wie schon angeführt, 1631. Die vollständigsten Nachrichten über ihn, obwol nicht das Todesjahr, finden sich neben dem Schriftenverzeichniß in H. Schröder’s Hamburger Schriftsteller-Lexikon Thl. I. etc. – C. genoß unter den gelehrten Zeitgenossen als Dichter nicht unbedeutenden Ruf. Unter seinen lateinischen Gedichten zeichneten sich aus „De brevitate et fugacitate vitae humanae juxta ordinem alphabeti elegiaci aliquot versiculi et elegiae tres ejusdem argumenti“ (1606), sowie „Myrmeciae tirociniorum poeticorum“, welche letztere Versuche nach der 1614 in Hamburg erschienenen ersten Auflage 1629 und 1665 zwei weitere Auflagen erlebten. – Schon 1595 war das „Carmen de amara Jesu Christi passione“ [324] erschienen. Lateinisch abgefaßt waren auch manche Gelegenheitsgedichte. In niedersächsischen und lateinischen Versen zugleich schrieb er: „Eenfoldige und christlike Betrachtung des bittern Lydendes Jesu Christi und syner hilligen Wunden“ (1604). Außerdem erschienen „Veer christlike Myrrhenbergspredigten van dem unschuldigen Lydende und Stervende unseres Heilandes Jesu Christi“ (1611) in niedersächsischer Sprache. Ohne Zweifel, meint Schröder im Lexikon, gehört ihm und nicht seinem Vater, dem sie von Moller zugetheilt sind, ebenfalls „Christlike Fragstücke vor die Kinder und Eenfoldigen uth dem Katechismus“ (1606. 1627). Endlich findet sich in niedersächsischer Sprache auch eine Gelegenheits-Predigt „Liikpredigt over Kay Rantzow, Erfsatten up Hanrou“ (1608).