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Artikel „Ceratinus, Jakob“ von Friedrich August Eckstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 89, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ceratinus,_Jakob&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 23:50 Uhr UTC)
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Ceratinus: Jakob C., Humanist, ist geboren in Hoorn. Nach diesem Geburtsorte nannte er sich zuerst Hornanus (Erasmus Jacobus Hornensis), dann aus dem Griechischen (Ζέρας) Ceratinus, so daß sein eigentlicher Name Teyng ganz verschwunden ist. Sein Geburtsjahr wie sein Bildungsgang sind unbekannt. Im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrh. ist er in Löwen und hofft am neu errichteten Buisleidianum die Professur der lateinischen oder noch lieber die der griech. Sprache zu erhalten. In dieser Hoffnung getäuscht ging er als Lehrer nach Doornik (Tournai). Von dort durch Pest und Krieg vertrieben, wandte er sich um 1520 nach Deutschland, verweilte einige Zeit in Erfurt und ging dann nach Leipzig. Im Sommerhalbjahr 1525 ist er hier immatriculirt mit der Bemerkung graecus praelector insignis ab Erasmo transmissus. Mosellan’s Stelle, für die ihn eigentlich Erasmus an Herzog Georg empfohlen hatte, erhielt er nicht, scheint überhaupt nie Mitglied der Artistenfacultät geworden zu sein. Wie lange sein Aufenthalt in Leipzig gedauert hat, läßt sich nicht ermitteln. Wenige Jahre nachher (1529) finden wir ihn wieder in Löwen, aber ohne amtliche Stellung; dort starb er am 30. April 1530. Erasmus, der ihn wegen seiner Gelehrsamkeit eben so schätzte, als wegen seiner Bescheidenheit, hatte ihn zur Herausgabe des „Dictionarius graecus“ (1524) veranlaßt, eines hauptsächlich auf Aldus’ Vorarbeiten fußenden umfangreichen Werkes. Dem Erasmus widmete er das Büchelchen „De sono litterarum praesertim graecarum“ (Köln 1529), worin er für die Erasmische Aussprache des Griechischen eintritt, aber besonders die Gestaltung der Sprachorgane für die einzelnen Laute behandelt. Seine lat. Uebersetzung der „Dialogi de sacerdotio“ des Chrysostomus erschien in der Ausgabe von Dav. Höschel, Augustae Vindel. 1599.