ADB:Brunschwig, Hieronymus
Haller, Bibl. pract. I. 476 und Möhsen, Beitr. zur Gesch. der Wissensch. in der Mark Brandenburg. Berl. 1783. S. 204) veröffentlicht, denen kein weiteres Interesse zukommt, als daß sie, wie die zuvor genannten, zu den ersten in deutscher Sprache geschriebenen medicinischen Schriften gehören.
Brunschwygk: Hieronymus B. (Braunschweig), aus dem Geschlechte der Salern, in Straßburg geboren, lebte daselbst gegen Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Wundarzt; über seine Lebensverhältnisse ist Genaueres nicht bekannt, eben so wenig über seine „Studien“ in Paris u. a. O., die er ohne Zweifel bei zunftmäßigen Wundärzten gemacht hat, zu denen er selbst gezählt werden muß. – B. eröffnet den Reigen der deutschen Chirurgen mit einer Abhandlung über die Chirurgie („Dis ist das Buch der Cirurgia etc.“ Straßb. 1497 Fol. u. a.), zumeist nach arabischen und arabistischen Quellen (bes. Guido v. Chauliac), jedoch mit dem selbständigen Urtheil eines verständigen und erfahrenen Chirurgen; ganz neu und ihm eigenthümlich in derselben ist die Lehre von den Schußwunden. In einer andern Schrift („Liber pestilentialis de venenis epidemic.. Das Buch der Vergift der Pestilenz etc.“ Straßburg 1500 Fol.) behandelt er in populärer Weise die Lehre von den bösartigen Volkskrankheiten, mit specieller Berücksichtigung der Syphilis; außerdem hat B. mehrere theils pharmakologische, theils populär-med. Schriften (vgl.