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Artikel „Brehme, Christian“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brehme,_Christian&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 00:25 Uhr UTC)
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Brehme: Christian B., Dichter, geb. zu Leipzig 1613 oder 1614, † zu Dresden 10. Sept. 1667. Sein Geburtsjahr ergibt sich in der Weise, daß der angegebene Zweifel übrig bleibt, aus der Umschrift seines Porträts vor dem ersten Theil seiner „Christlichen Unterredungen“ (Dresden 1659), daß ihn „Aet. S. XLVI 1659“ darstellt. In seinen jungen Jahren diente er als Fähndrich und Capitänlieutenant, trieb aber schon damals seine dichterischen Nebenbeschäftigungen, wie seine „Allerhandt Lustige, Trawrige etc. Gedichte“ zu beweisen scheinen, deren Widmung Leipzig den 1. Januar 1637 datirt ist. Wahrscheinlich im J. 1640 kam er an den kurfürstlichen Hof zu Dresden. Von diesem Jahre an bis 1656 findet er sich im Dienste der Bibliothek des Kurfürsten, an dessen Hofe er gleichzeitig das Amt eines Kämmerers bekleidete. Als solcher behielt er die Mitinspection der genannten Bibliothek bis an seinen Tod. Nachdem er am 28. April 1642 zum Senator der Stadt Dresden gewählt und am 30. d. Mts. als Rathsverwandter bestätigt worden war, kehrt sein Name in den Dresdner Rathsconfirmationen der folgenden Jahre regelmäßig wieder. Nur 1644, 1647, 1653 und 1656 ist er darin nicht genannt. Unter dem 29. April 1657 wurde er als regierender Bürgermeister confirmirt. Die gleiche Würde versah er bis 1666 noch dreimal mit zweijährigen Zwischenräumen. Als beisitzender Bürgermeister wird er viermal, immer nach Ablauf des Jahres, in dem er als regierender fungirte, verzeichnet; so auch im Jahre seines Todes. Unter seinen Schriften möge noch die „Art und Weise kurze Brieflein zu schreiben“ (Dresden 1640) erwähnt werden, welche nicht blos fingirte Briefe enthält. Pseudonym nannte er sich Corimbo. Seinen dichterischen Leistungen legt schon Neumeister geringen Werth bei, doch verdienen seine Beziehungen zu Paul Fleming, Harsdörffer u. A. Beachtung, wie auch seine Bekanntschaft mit der italienischen Litteratur hervorgehoben werden muß. Er war, wie es scheint, der erste Deutsche, der aus Dante’s Göttlicher Komödie eine frei gewählte Stelle übersetzt hat.